Mehrstämmige Gehölze passen nah ans Haus oder mitten in ein bepflanztes Beet. Ein gutes Beispiel dafür ist der Zierapfelstrauch Malus ‘Red Sentinel’. Zwischen April und Mai trägt er rosa Knospen, aus denen weiße Blüten entstehen. Im Herbst werden daraus rote Früchte, die Floristen gern verwenden. Gartengestalter lieben die Pflanze, weil sie eine malerische Krone bildet, aber nicht wuchtig wirkt. Sie bringt mehrere Stämme hervor und lässt sich so beschneiden, dass die belaubten Äste etwas höher ansetzen. Dadurch wirkt der Zierapfelstrauch transparent. Solche mehrstämmigen Gehölze passen dorthin, wo der Blick nicht gestoppt werden soll. In der Regel stehen sie einzeln. Der Gärtner spricht vom Solitärgehölz. In den Baumschulen gibt es etliche Sträucher mit mehreren Stämmen und schirmförmiger Krone. Verschiedene Zieräpfel zählen dazu, aber auch Frühblüher wie die Kornelkirsche und Spätblüher wie der Strauch namens „Sieben Söhne des Himmels“. Nachfolgend erfahren Sie mehr über robuste, gartenwürdige Mehrstämmer, die im Winterhalbjahr gepflanzt werden können.
Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauch
Wer ab und zu auf Gartentour geht, sieht in Schau- und Musteranlagen inzwischen häufiger den Strauch der Sieben Söhne des Himmels. Und das ist nicht nur dem ungewöhnlichen Namen geschuldet. Botanisch heisst er Heptacodium miconioides. Die Pflanze zählt dank ihrer Trockenheitsverträglichkeit zu den Gewinnern des Klimawandels. Zudem braucht der Strauch fast keine Pflege, ist aber schnittverträglich. Doch je länger man ihn in Ruhe wachsen lässt, desto schöner wird er und entwickelt dann auch die gewünschte schirmförmige Krone. Außergewöhnlich ist die vergleichsweise späte Blütezeit von August bis Oktober. Die weißen Blüten stehen in Büscheln zusammen. Aus den Blüten des bis zu 5 m hoch werdenden Strauches entwickeln sich rote Fruchtstände.
Zierkirschen
Zur Pflanzengattung namens Prunus zählen heimische Wildarten wie die Vogelkirsche und eine große Bandbreite hübscher Zierkirschen, etwa die Frühlings-Kirsche, die Japanische Nelkenkirsche oder die Mahagoni-Kirsche. Sie alle sind als mehrstämmige Gehölze in den Baumschulen erhältlich. Zur Blütezeit ab März bis April sind die rosa oder weißen Blüten ein Hingucker. Die Mahagoni-Kirsche punktet zusätzlich mit rotbrauner Rinde, die besonders im Winter auffällt. Mit dunkelrotem Laub ziert sich die Rotblättrige Nelkenkirsche Prunus serrulata ‘Royal Burgundy’. Gleich zweimal im Jahr blüht die Winterkirsche, die botanisch Prunus subhirtella ‘Autumnalis heisst. Der mehrstämmige Strauch erfreut nach der Hauptblüte im März bis April mit einer Nachblüte ab November. Das Laub zeigt eine leuchtend gelborange bis braunrote Färbung.
Kornelkirsche
Insektenliebhaber brauchen dieses Gehölz im Garten. Denn Cornus mas – so der botanische Name – öffnet bereits ab Februar seine gelben Blüten. Sie dienen als Nektartankstelle für die früh fliegenden Insekten. Aus den Blüten entwickeln sich rote Früchte, die bei Vögeln beliebt sind. Wildobst-Liebhaber bereiten daraus Marmelade und andere Leckereien zu. Im Herbst färbt sich das Laub des Strauches orangegelb. Kornelkirschen wachsen zu etwa 5 m hohen, mehrstämmigen Sträuchern heran. Sie sind gut schnittverträglich. Wer die unteren Seitenäste abnimmt, kann den größer werdenden Strauch unterpflanzen oder darunter eine Sitzecke anlegen. Auch ältere Exemplare vertragen das Aufasten.
Judasbaum
Als trockenheitsverträglicher Strauch wird der aus Vorderasien stammende Gewöhnliche Judasbaum aktuell in vielen Baumschulen beworben. Dort heisst er Cercis siliquastrum. Der Judasbaum ist ein Tiefwurzler und braucht einen sonnigen Standort auf durchlässigem Boden. Ab April erscheinen die auffallenden, purpurrosa Blüten. Sie duften zart und werden intensiv von Insekten besucht. Aus den Blüten entstehen Hülsenfrüchte mit zahlreichen Samen. Die Samenstände bleiben oft bis zum nächsten Frühling am Strauch. Der Judasbaum wächst langsam und wird 4 bis 6 m hoch.Anfangs wächst die Krone eher aufrecht, später entwickelt sie sich schirmartig.
Felsenbirne
Felsenbirnen sind robust und passen an vielen Stellen in den Garten. Die Sträucher bringen von Natur aus einen mehrstämmigen Wuchs mit. Heimisch ist bei uns die Gewöhnliche Felsenbirne mit dem botanischen Namen Amelanchier ovalis. Im Frühjahr erfreut sie mit weißen Blütenwolken, aus denen kleine, runde Früchte entstehen. Sie lassen sich zu Wildobstspezialitäten verarbeiten oder dienen als Vogelfutter. Häufig in Baumschulen zu finden ist die Kupfer-Felsenbirne, Amelanchier lamarckii. Das aus Nordamerika stammende Gehölz wird etwas größer als die heimische Art und hat eine intensivere Herbstfärbung.
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