Gehölze pflanzen

Klimawandel: Diese Sträucher halten stand

Wer vertrocknete Gehölze ersetzen muss oder einen neuen Gartenbereich anlegt, sollte robuste, trockenheitsverträgliche Arten wählen. Wir nennen Arten, die jetzt in den Baumschulen zu finden sind.

Der dritte trockene Sommer in Folge hat verbrannte Hortensien, schwächelnde Rhododendren und andere „Patienten“ in den Gärten zurückgelassen. Das spürt Ralf Upmann deutlich. In seiner Bioland-Baumschule in Steinhagen, Kreis Gütersloh, suchen viele Kunden nach Ersatz für vertrocknete Sträucher. Gefragt sind vor allem kleine und mittelgroße Gehölze bis zu 3 m Wuchshöhe, die dem veränderten Klima standhalten und blühen. Die Alternativen sind zahlreich, wie ein Gang durch die Baumschule zeigt.

Gärtnermeister Ralf Upmann hat zahlreiche klimarobuste Sträucher im Sortiment seiner Baumschule. Viele stammen aus südeuropäischen Klimazonen. (Bildquelle: Lorey)

Passend zum Standort

Die Sträucher für heiße, trockene Sommer stammen aus warmen Klimazonen Südeuropas, Asiens oder Nordamerikas. Sie sind durch kleinere Blätter und tief gehendes Wurzelwerk an Trockenheit angepasst. Glücklich werden Gartenbesitzer mit solchen neuen Sträuchern nur, wenn diese zum Standort im Garten passen. Bei der Auswahl sollte ein erfahrener Gärtner beraten. Folgende Fragen sind dabei zu klären:

  • Welche Beschaffenheit hat der Gartenboden? Ist er eher sandig und mager? Oder schwer?
  • Wo soll der neue Strauch stehen? In voller Sonne, im Halbschatten oder Schatten?
  • Wie viel Platz darf der neue Strauch im Garten einnehmen?

Kleinsträucher als Gruppe

Kleinsträucher erreichen eine Endhöhe von bis zu 2 m. In diese Kategorie fällt die Bartblume (Caryopteris clandonensi)

Die Bartblume lockt Insekten an. (Bildquelle: Lorey)

. Der Strauch mit den dünnen, silbriggrauen Zweigen liebt sonnige Standorte. Er kommt mit trockenen, sandigen Böden zurecht. Die schmalen Blätter verströmen einen würzigen Geruch. In kalten Wintern frieren die Zweige zurück. Das macht nichts, weil im Frühjahr ohnehin ein starker Rückschnitt ansteht. Ab August zeigt die Bartblume lavendelblaue Blütenbüschel, die Insekten anlocken. Weitere empfehlenswerte Kleinsträucher, die mit Trockenphasen und Sommerhitze gut zurecht kommen, sind zum Beispiel: Zierquitte, Färbeginster, Blauraute, Winter-Heckenkirsche und Hibiskus.

Schmetterlingsblüten

Noch recht unbekannt sind zwei Kleinsträucher mit rosa Schmetterlingsblüten: der Rosa Buschklee und der Indigostrauch. Der Rosa Buschklee wächst eher wie eine Staude, seine Triebe hängen schleppenartig herab. Daher eignet er sich für die Bepflanzung von Trockenmauern oder erhöhten Beeten. Seine Blätter sind kleeartig dreigeteilt. Ab September blüht er dunkelrosa. Im Frühjahr wird der Buschklee bis zum Boden zurückgeschnitten. Es gibt also erst mal eine Lücke im Beet. Der Strauch sollte nur sparsam gedüngt werden. Auf Böden mit zu hohem Kalkgehalt färben sich seine Blätter gelblich. Aufrecht und buschig wachsen die Triebe des Indigostrauches. Er blüht von Juli bis September. Die gefiederten frischgrünen Blätter geben dem Strauch ein duftig, lockeres Aussehen. Er passt auch in schmalere Beete.

Der Indigostrauch stammt aus dem Himalaya und fühlt sich an trockenen, sonnigen Standorten wohl. Er passt auch in schmale Beete und blüht ab September.  (Bildquelle: Lorey)

Alternativen zur Felsenbirne

Während die häufig gepflanzten Felsenbirnen wegen ihres flachen Wurzelsystems in trockenen Sommern Blätter abwerfen, ist der Perücken­strauch trockenheitsverträglicher. Beliebt ist die Sorte ‘Royal Purple’ mit eiförmigen, dunkelroten Blättern. Aus trockenen Regionen Südeuropas stammt der Blasenstrauch, ein Tiefwurzler. Seine gefiederten Blätter erinnern an eine Robinie. Er blüht von Mai bis September. Im Laufe des Sommers hängen schon die ballonartig aufgeblasenen Schoten am Strauch, bevor sich die Blätter im Herbst gelb färben.


Mehr zu dem Thema