Wetterextreme

Klimawandel:Auswirkungen auf den Garten

Die globale Erderwärmung fordert ein Umdenken bei der Auswahl und beim Umgang mit Pflanzen. Praktische Tipps dazu gibt Gärtnermeister Klaus Krohme vom Kreislehrgarten Steinfurt.

Der Klimawandel macht sich in unserer Region deutlich bemerkbar. Milde Winter, aber auch Spätfrost, mehr Hitzetage über 30°C, wochenlange Trockenperioden und ein niedriger Grundwasserspiegel, aber auch Sturm und Starkregen sind für viele Pflanzen lebensbedrohlich. Etliche Stauden und Gehölze konnten den veränderten Wetterbedingungen nicht standhalten und sind bereits aus den Gärten verschwunden. Das gilt beispielsweise für Lebensbäume und Scheinzypressen. Sie eignen sich in Zukunft nicht mehr als Heckengehölze. Heimische Rot- und Hainbuchen sind als Hecken eindeutig besser. Aus ihnen lassen sich durch ein- bis zweimaligen Schnitt pro Jahr blickdichte Hecken formen. Die Rotbuche bietet sogar Sichtschutz im Winter, da sie erst im April mit dem Neuaustrieb ihre alten Blätter verliert.

Mehr Mittelmeerpflanzen

Selbst robuste Bodendeckerstauden, die jahrelang praktisch überall funktionierten, bereiteten Probleme. So litten Golderdbeere (Waldsteinia) und Schattengrün (Pachysandra) unter Blattverbrennungen oder fielen sogar komplett aus. Allerdings war das nicht nur dem Wetter geschuldet. Vielmehr wurden diese Pflanzen vielfach auch an Standorten eingesetzt, für die sie nicht geeignet sind. Beide Arten fühlen sich nur im Schatten wohl. Tendenziell gilt: Pflanzen aus Gegenden mit sommertrockenem, kontinentalem Klima werden sich in Zukunft in unseren Gärten wohlfühlen. In den Gärtnereien gibt es davon schon jetzt ein recht großes Angebot. Typische Beispiele sind Stauden wie die Mandelblättrige Purpur-Wolfsmilch (Euphorbia amygdaloides) und der Blut-Storchschnabel (Geranium sanguineum).

Stauden aus Mittelmeergebieten wie die Mandelblättrige Wolfsmilch sind trockenheitsverträglich und ganzjährig ansehnlich. (Bildquelle: Krohme)

Bäume mit Zukunft

Zwar kränkelten in den vergangenen Jahren etliche Bäume. Es gibt aber widerstandsfähige Baumarten, die man uneingeschränkt empfehlen kann. Von den kleinkronigen Baumarten mit 10 bis 15 m Wuchshöhe haben sich der Amberbaum (Liquidamber styraciflua) und der Lederhülsenbaum (Gleditsia triacanthos) bei der Hitze besonders gut bewährt. Die Gleditsien-Sorte ‘Sunburst‘ ist zudem noch ein hervorragendes Bienennährgehölz im Hochsommer. Auch dem heimischen Feldahorn (Acer campestre) konnte die sommerliche Trockenheit nicht viel anhaben. Er ist als „Klimabaum“ zu empfehlen. Deutlich kleiner mit unter 10 m Höhe bleibt die Zier-Apfelsorte ‘Red Sentinel‘. Auf die Blüte im April folgen rote Früchte, die bis weit in den Winter den Vögeln eine willkommene Nahrungsquelle bieten. Auch dem aus China stammende Blasenbaum (Koelreuteria paniculata) und dem Eisenholzbaum (Parrotia persica) aus dem Iran konnten weder Hitze, noch Trockenheit bisher etwas anhaben.

Zieräpfel, hier die Sorte 'Red Sentinel' sind als kleinkronige, robuste Hausbäume zu empfehlen. (Bildquelle: Krohme)

Sandboden verbessern

Auf sandigen Gartenböden kommt es häufig zu Trockenschäden, da sie im Vergleich zu lehmigen Gartenböden nicht so viel Wasser speichern können. Die Wasserspeicherfähigkeit kann durch das Einarbeiten von Bentonitmehl und Kompost deutlich verbessert werden. Dadurch steigt die Fruchtbarkeit des Gartenbodens. Davon profitieren Stauden, Gehölze und Gemüsepflanzen gleichermaßen.

Klaus Krohme leitet den Kreislehrgarten in Steinfurt. (Bildquelle: Krohme)

Den vollständigen Beitrag mit einer Übersicht empfehlenswerter Gartenbaumarten und ihrer Eigenschaften lesen Sie in der Ausgabe 1/2020 vom 3. Januar 2020.


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