Garten

Klimaschutz durch Bäume

Auf vielen Grundstücken fehlen Bäume, bemängeln Gärtner. Ganz anders bei Margret und Reimer Asmus in Borken-Rhedebrügge. Sie profitieren heute vom Grüngürtel, den sie vor mehr als 30 Jahren angelegt haben.

Zuerst Bäume pflanzen! Das legt Reimer Asmus allen ans Herz, die im Außenbereich neues Land für sich erschließen. Der 71-Jährige muss es wissen. Vor rund 30 Jahren legte er zusammen mit seiner Frau Margret einen Garten im Außenbereich der Stadt Borken an. Um dem Grundstück Wind- und Wetterschutz zu geben, pflanzte er als erstes eine Eichenallee. Die Bäume, inzwischen rund 15 m hoch, erfüllen ihren Zweck. „Sie spenden Schatten und haben bei den Stürmen in den vergangenen Jahren größere Schäden am Haus verhindert“, so Asmus. Hinzu kommt, dass Bäume klimaschädliches CO2 binden und Sauerstoff produzieren – in Zeiten des spürbaren Klimawandels ist das die große Stärke der Bäume.

Werden die Bäume größer, spenden sie angenehmen Schatten. (Bildquelle: B. Lütke Hockenbeck)

Kostenloses Pflanzgut

Als junges Paar waren Reimer und Margret Asmus nicht gerade auf Rosen gebettet. Über die Naturschutzbehörde des Kreises konnten die Grundstücksbesitzer kostenlos Bäume beziehen, um ihre Landparzelle zu begrünen. Bis heute stellen etliche Kreise in NRW als untere Landschaftsbehörden kostenlos Hecken- und Obstgehölze zur Begrünung des Außenbereiches zur Verfügung. Das Ehepaar Asmus nutzte dieses Angebot. So gibt es auf ihrem rund 4000 m2 großen Grundstück heute zahlreiche Obstbäume.

Auf Artenvielfalt gesetzt

Neben Eichen und Buchen setzte Reimer Asmus über die Jahre auch einige exotische Bäume, die er in Baumschulen kaufte, etwa einen Tulpenbaum, einen Ginkgo, eine Goldeiche und Sumpfeichen. Welche Bäume zur Größe, Lage und Bodenbeschaffenheit eines Grundstücks passen, wissen die Gärtner in den regionalen Baumschulen. Dort ist für die Herbstpflanzung, die in wenigen Wochen beginnen kann, eine große Auswahl an Gehölzen zu finden.

Klimabäume der Zukunft

Angesichts der Wetterkapriolen der vergangenen Jahre geht es bei der Auswahl von Allee-, Hof- und Gartenbäumen nicht nur um Größe, Fruchtbehang und Zierwert. Vielmehr ist zu fragen, welche Bäume Hitzekeorde, Dürreperioden und Stürme aushalten und robust gegenüber Krankheiten und Schädlingen sind. Das beschäftigt viele Forschungseinrichtungen. Ein Beispiel ist das Projekt „Stadtgrün 21“ der Bayerischen Anstalt für Wein- und Gartenbau in Veitshöchheim. Seit 2009 werden dort 20 Baumarten auf ihre Zukunftstauglichkeit geprüft; 2015 kamen noch einmal 10 weitere hinzu. Die Ergebnisse werden 2021 erwartet.

Der Ginkgo wird als Klimabaum der Zukunft getestet. (Bildquelle: Laarmann)

Hier die Liste der 30 Baumarten des Projekts„Stadtgrün21“: Dreizahnahorn, Burgenahorn, Schneeballblättriger Ahorn, Rot-Ahorn ‘Summerset’, Purpurerle, Hainbuche ‘Frans Fontaine’, Zürgelbaum, Guttaperchabaum, Blumenesche, Rotesche ‘Summit’, Ginkgo, Gleditsie ‘Skyline’, Schwarznuss, Amberbaum, Kobushi-Magnolie, Woll-Apfel, Hopfenbuche, Eisenholzbaum, Morgenländische Platane, Zerreiche, UngarischeEiche ‘Trump’, Spanische Eiche, Japanischer Schnurbaum ‘Regent’, Rundblättrige Mehlbeere ‘Henk Vink’, Amerikanische Linde ‘Redmond’, Mongolische Linde, Silberlinde ‘Brabant’, Ulme‘Lobel’, Ulme‘Rebona’, JapanischeZelkovie ‘GreenVase’.


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