Flieder bezaubert im Frühling mit seinen duftenden, großen Blütenrispen. Allerdings sprengt der Gewöhnliche Flieder (Syringa vulgaris) so manches Gartenformat. Mit bis zu 6 m Wuchshöhe und zahlreichen Ausläufern kann das Gehölz leicht außer Kontrolle geraten. Pflanzenzüchter haben darauf reagiert und zahlreiche kompakt wachsende Sorten entwickelt. Was Blühfreude und Robustheit angeht, können sie mit dem großen Flieder gut mithalten.
Drei Jahre auf dem Testfeld
Der Arbeitskreis Gehölzsichtung testete zusammen mit dem Bundessortenamt 13 kompakte Fliedersorten. Sie wurden an neun Standorten in Deutschland gepflanzt und über drei Jahre bis Ende 2021 auf Gesundheit, Blüte und andere Eigenschaften bewertet. Auf den Testfeldern standen Sträucher, keine Stämmchen.
Die Bundesgehölzsichtung findet auf Initiative des Bundesverbandes deutscher Baumschulen statt. Etliche Lehr- und Versuchsanstalten des Gartenbaus beteiligen sich daran. Unter den geprüften Sorten waren sowohl Zwergflieder, die bis zu 1 m hoch wachsen, als auch Sorten mit bis zu 2 m Höhe. In vielen Baumschulen erhältlich ist beispielsweise Meyers Zwergflieder (Syringa meyeri) der Sorte ‘Palibin’. Er wächst besonders attraktiv zu einer Kugel von rund 120 cm in Höhe und Breite.
Beet oder Kübel
Die Blüten der kompakten Fliedersorten verströmen den typischen Duft. Nach der Hauptblüte im Mai bis Juni bieten viele Sorten eine leichte Nachblüte im Spätsommer bis Herbst. Flieder sollte am besten einen Sonnenplatz im Garten erhalten. Das fördert die Blühfreude. Er bevorzugt einen nährstoffreichen, humosen, schwach sauren Boden. Die kompakten Sorten sind frosthart und hitzeverträglich. Sie passen ins Beet oder in den Kübel. Sollte die Pflanze zu groß werden, ist ein Rückschnitt nach der Blüte möglich. Vier getestete Sorten dürfen zukünftig das Gütezeichen „Premiumgehölz der Bundesgehölzsichtung“ tragen. Sie sind in der Übersicht aufgeführt.
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