Mehr Grünes

Kinder und Zimmerpflanzen

Das Grundschulalter ist ideal, um Kinder ans Gärtnern heranzuführen. Zum Start eignen sich ein paar Töpfe auf der Fensterbank.

Zimmerpflanzen für Kinder sollten robust und preiswert sein. Oft gibt es solche grünen Alleskönner bereits in der Familie oder im Freundeskreis, sodass man Ableger davon nehmen kann. Beim Eintopfen können die Jungen und Mädchen den behutsamen Umgang mit Pflanzen und ihren zarten Wurzeln ausprobieren. Ehe man ans Werk geht, stellt sich die Frage nach der Giftigkeit der Pflanzen. Wer vorhandene Pflanzen daraufhin checken will, findet eine Übersicht auf der Internetseite der Informationszentrale gegen Vergiftungen des Universitätsklinikums Bonn: www.gizbonn.de. Die Pflanzen, die wir im Folgenden nennen, sind nicht oder nur sehr schwach giftig.

Ableger fürs Kinderzimmer

Leicht zu vermehren und für Kinder geeignet sind beispielsweise: Grünlilie, Geld- oder Pfennigbaum, gepunktete Aloe, Zebrakraut oder Wasserranke. Die ideale Kinderzimmerpflanze ist und bleibt seit Jahrzehnten die Grünlilie (Chlorophytum comosum)

Grünlielie (Bildquelle: Blumenbüro)

. Sie ist robust und in ihrem Wachstum spannend zu beobachten. Denn die Pflanze bildet lange Stängel, an denen Blüten und auch Miniaturausgaben ihrer selbst hängen, die sogenannten Kindel. Das sind bewurzelte Ableger. Diese lassen sich abtrennen und direkt in Pflanztöpfchen mit Blumenerde setzen.

Zu den Klassikern auf der Fensterbank gehört der Geld- oder Pfennigbaum (Crassula ovata)

Geld- oder Pfennigbaum (Bildquelle: Floradania)

. Das pflegeleichte Dickblattgewächs ist durch Triebstecklinge, also kleine Zweige, zu vermehren. Man schneidet sie von der Mutterpflanze ab und steckt sie in frische Zimmerpflanzenerde. Andere Dickblattgewächse bilden bereits im Pflanztopf Ableger. Das gilt zum Beispiel für Aloe humilis, die an gedrungenen dunkelgrünen Trieben mit weißer, punktartiger Musterung zu erkennen ist. Nimmt man die Mutterpflanze aus dem Topf und streift die lose Blumenerde von den Wurzeln ab, lassen sich die kleinen Sprossen abnehmen und einpflanzen. Auch Zebrakraut (Tradeskantie) ist leicht zu vermehren. Es zeichnet sich durch rot-grau-grün gemustertes oder einfarbig grünes Laub aus und rankt. Die Pflanze heißt auch Wasserranke, weil man die Enden der abgetrennten Triebe zum Bewurzeln in ein Glas Wasser auf die Fensterbank stellen kann. Sie sprießen nach wenigen Tagen. Für Kinder ist es spannend, das zu beobachten.

Tipps zum Kauf

Diplomatisches Geschick ist gefragt, wenn man mit Kindern in den Gartenmarkt geht, um eine Zimmerpflanze zu kaufen. Die Auswahl ist riesig und lässt sich vor Ort kaum auf Kindertauglichkeit prüfen. Es ist ratsam, die Auswahl auf wenige Pflanzen zu begrenzen. Hier einige Arten, die unbedenklich, preiswert und vergleichsweise pflegeleicht sind:

Flammendes Käthchen (Kalanchoe blossfeldiana)

Flammendes Käthchen (Bildquelle: Blumenbüro)

– blüht lange in kräftigen Farben, gedeiht fast überall.

Glockenblume (Campanula)

Glockenblume (Bildquelle: Blumenbüro)

– blüht weiß, rosa oder blauviolett, darf ab Mitte Mai ins Freie.

Elefantenfuß (Beaucarnea recurvata) – unverwüstlich und ein toller Hingucker; aus einer rundlichen, holzigen Knolle sprießen schmale, lange Blätter, auch im Miniformat erhältlich.

Bubikopf (Soleirolia soleirolii) – weiche, krautige Triebe bilden einen grünen Schopf, schön zum Streicheln, darf nicht austrocknen.

Was braucht die Neue?

Bei der Pflege der Pflanzen sind Kinder auf Anleitung angewiesen. So will das Gießen geübt sein. Kinder sollten die „Fingerprobe“ kennenlernen: Immer erst mit dem Finger die Erde im Topf abtasten. Nur wenn diese sich obendrauf trocken anfühlt, braucht die Pflanze zimmerwarmes Wasser. Während der Heizsaison tut es den meisten Pflanzen gut, wenn ihre Blätter einmal wöchentlich mit Wasser aus einer Sprühflasche eingenebelt werden. Am besten stellt man sie dazu in die Badewanne oder Dusche. Nicht zu vergessen ist das Düngen ab dem Frühjahr, wenn die Pflanzen ins neue Wachstum starten. Mit Langzeitdüngerstäbchen lässt sich das stressfrei organisieren.

Auch Kakteen gehen

Ob Primel, Birkenfeige, Zimmerefeu, Christusdorn oder Weihnachtsstern: Etliche Zimmerpflanzen enthalten giftige Substanzen, reizende Säfte oder tragen Stacheln. Stecken Kinder nichts mehr unkontrolliert in den Mund und haben die nötige Motorik, um vorsichtig mit den Pflanzen umzugehen, geht von den oben genannten Arten keine Gefahr aus. Das beste Beispiel dafür sind Kakteen. Sie üben auf Kinder große Faszination aus. Bei entsprechender Reife des Nachwuchses spricht nichts gegen stachelige Pflanzen. Ideal für Einsteiger sind genügsame Warzenkakteen. Werden sie gut gepflegt, bilden sie sternchenförmige Blüten – ein Schauspiel!

Warzenkaktus (Bildquelle: Floradania)