Gehölze im Klimawandel
Judasbaum verträgt Trockenheit
Bäume aus Mittelmeerregionen sind nun auch für hiesige Gärten eine Option. Der tiefwurzelnde Judasbaum ist so ein Sonnenanbeter.
Der Gewöhnliche Judasbaum (Cercis siliquastrum) ist ein Großstrauch oder kleiner Baum und in den Mittelmeerländern sowie in Vorderasien zu Hause. Mit Trockenheit kommt er als Tiefwurzler weitaus besser klar als mit Nässe. Mittlerweile gilt er in Deutschland aufgrund dieser Eigenschaften als geeigneter Stadtbaum. In seiner Heimat fasst er oft als Pionierpflanze auf steinigen und trockenen Arealen Fuß. Zudem ist das Gehölz von April bis Mai mit intensiv leuchtenden Blüten überzogen. Die Trauben aus drei bis sechs Einzelblüten erscheinen noch vor dem Laub. Sie treiben direkt aus dem Holz älterer Triebe aus. Diese Stammblütigkeit, der Fachbegriff lautet Kauliflorie, ist selten bei Gehölzen. Auch der Kakaobaum entwickelt Blüten aus dem Holz.
Duft und Schirmkrone
Die auffallenden Blüten duften zart und werden intensiv von Insekten besucht. Aus der Blüte entstehen Hülsenfrüchte mit zahlreichen Samen. Die Samenstände bleiben oft bis in den Frühling des nächsten Jahres am Baum. Aus ihnen lassen sich bei der Wildform Cercis siliquastrum leicht junge Pflanzen ziehen. Dagegen sind die Kulturformen aus der Baumschule auf Sämlingsunterlagen veredelt. Die Blüten sind essbar und eignen sich gut für Salate und Süßspeisen.
Der Judasbaum braucht einen sonnigen Standort auf durchlässigem Boden. Als junge Pflanze ist er für einen Winterschutz aus Laub, Fichtenreisig oder Wintervlies dankbar. Dank der geringen Größe von meist nicht über 4 bis 6 m und des dezenten, jährlichen Zuwachses sind Schnittmaßnahmen kaum nötig. Allenfalls sind leichte Korrekturen sinnvoll. Der Wuchs ist etwas sparrig. Anfangs wächst die Krone eher aufrecht, später entwickelt sie sich schirmartig. Krankheiten des Baumes sind bisher kaum bekannt.
Weitere Beiträge zum Klimawandel im Garten: