Biologischer Pflanzenschutz im Garten

Jede Rose eine Mimose?

Gesunde, kräftige Rosen sind ein Aushängeschild für jeden Garten. Wie sie auch ohne „Chemie-Keule“ gut gedeihen, erklärt ein Rosenprofi.

Heiko Hübscher

Rosen haben den Ruf, wahre Diven zu sein. Dabei ist ihre Pflege gar nicht so schwer. Was Hobbygärtner tun können, ­damit die edlen Blumen optimal wachsen, hat Heiko Hübscher den Rosenfreunden Dortmund ver­raten. Der gärtnerische Leiter des Rosengartens in Zweibrücken ist Herr über 1500 Rosensorten auf 6,5 ha. Seit 2011 ist der Garten auf bio umgestellt. Damit ist der Einsatz von Insektiziden und Fungi­ziden tabu. Wir haben Hübscher um Tipps zum Thema biologischer Pflanzenschutz gebeten.

Stellen Sie sich vor, Sie treffen einen Rosenneuling. Welchen Ratschlag geben Sie ihm als erstes?

Wähle nicht die erstbeste Pflanze aus dem Baumarkt, sondern achte darauf, dass die Rose das ADR-Prüfsiegel trägt. Dieses steht für besonders robuste und blühfreudige Sorten. Die ADR-Liste wird jährlich aktualisiert. Ältere Sorten sind oft anfälliger für Pilzkrankheiten und fallen raus. Moderne Sorten sind langen Trockenphasen und Temperaturspitzen von 40 °C besser gewachsen. Beispiele sind hier die Strauchrose „Soul“ von Tantau oder die Beetrose „Kesse Lippe“ von Noack.

Im zweiten Schritt gilt es, den richtigen Standort zu finden. Rosen fühlen sich an einem sonnigen, gut durchlüfteten Platz am wohlsten. Dort trocknen ihre Blätter nach einem Schauer zügig ab. Das verhindert Pilzbefall. Steht die Rose hingegen zu nah an...