Mischlaub lässt sich im Garten auf verschiedene Weise im Garten einsetzen:
- Als dünne Mulchschicht unter Gehölzen, auf Staudenbeeten oder auf dem Gemüsebeet zersetzt es sich größtenteils bis zum Beginn der nächsten Gartensaison.
- Als Zutat im Gartenkompost kann eine überschaubare Menge zusammen mit anderen organischen Abfällen aus der Küche sowie Rasen- und Strauchschnitt aufgesetzt werden.
- Als Grundlage für selbstgemachte Gartenerde lässt es sich in größeren Mengen einsetzen.
Drahtrahmen und Sieb
Früher war es in Gärtnereien selbstverständlich, Erde aus Laub herzustellen. Einzelne Betriebe, etwa die niederländische Staudengärtnerei „De Hessenhof“ in Ede, schwören nach wie vor auf selbst gemachte Lauberde zur Kultivierung ihrer Pflanzen. Wer im eigenen Garten in die Erdenproduktion einsteigen möchte, braucht ein wenig Geduld. Denn bis aus einem Sammelsurium von Blättern eine lockere, feinkrümelige Erde entsteht, vergehen etwa zwei Jahre. Ratsam ist es, gut belüftete Sammelbehälter für das Herbstlaub zu bauen. Ein Drahtrahmen ist aus Pfählen und Maschendraht oder Estrichmatten schnell aufgebaut. Tipp: Um eine zufriedenstellende Ausbeute zu erzielen, sollten gleich mehrere Behälter aufgebaut werden. Denn das Laub schrumpft während des Rotteprozesses stark zusammen. Die Sammelbehälter stehen auf gewachsenem Boden, damit Feuchtigkeit abfließen kann und Bodenlebewesen hineinkommen. In schattiger Lage unter einem Baum oder in der Nähe einer Hecke bleibt das verrottende Laub länger feucht. Wer noch kein Kompostsieb besitzt, braucht spätetens dann eines, wenn er die fertige Erde von groben Bestandteilen trennen will.
Laub häckseln
Zur Herstellung von Erde eignet sich gesundes, leicht verrottendes Mischlaub von Obstbäumen, Ziersträuchern und Laubbäumen wie Ahorn, Linde, Buche und Weide. Die gerbstoffreichen Blätter von Walnuss, Kastanie, Pappel, Ginkgo und Eiche eignen sich weniger gut. Die Gerbsäure in den Blättern wirkt hemmend auf die mikrobielle Umsetzung und verzögert den Rottevorgang erheblich.Werden die Blätter mit einem Rasenmäher zerkleinert, verkürzt sich die Verrottungsdauer. Steht noch etwas Rasenschnitt zur Verfügung, kann man diesen mit dem Laub vermischen, um den nährstoffarmen Blättern etwas Stickstoff zuzuführen. Wer kein Gras hat, kann eine Schaufel Hornspäne oder Hornmehl zugeben. Auch etwas abgelagerter Kuh- und Pferdemist kann zugefügt werden.
Nach einer ersten Laubschicht mit etwas Graszumischung kann man eine dünne Schicht reifen Komposts überstreuen. Falls das Material trocken ist, wird es mit einer Gießkanne angefeuchtet. Die Kompostzugabe enthält Mikroorganismen, die den Rottevorgang beschleunigen. Oft befinden sich hierin außerdem Kompostwürmer. Zur besseren Durchlüftung lässt sich etwas gehäckseltes Stroh in den Kompost geben. Auf die beschriebene Weise werden die Behälter schichtweise gefüllt. Zum Schutz vor Austrocknen bedeckt man das Laub mit einer Schicht aus Gartenerde. Nun braucht die Mischung etwa ein Jahr für die erste Rottephase. Während längerer Trockenperioden begießt man den Laubkompost mit Wasser, damit sich ein reiches Bakterienleben halten und weiterentwickeln kann.
Umschichten erforderlich
Im Herbst des Folgejahres steht das Umschichten des Laubkomposts an. Meist ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht alles verrottet. Ein Jahr später ist das Laub in der Regel in Lauberde umgewandelt, die gesiebt wird. Je nach Bedarf wird sie mit Zusätzen verbessert und dann verwendet.
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