Wissen wachsen lassen

Gartenstarter-Kurse für junge Landfrauen

Landfrauenverbände entwickeln sich zur Informationsbörse für grüne Zusammenhänge. Im Hochsauerlandkreis gab es vergangene Woche gleich zwei gut besuchte Gartenseminare.

Gärtnern ist hip. Das macht sich auch bei den Landfrauen bemerkbar. Junge Mitglieder und solche, die es vielleicht mal werden könnten, interessieren sich für Hochbeete, Tomatenanbau, Kompost und Teekräuter. Exzellentes Wissen über solche Gartenthemen haben die Landfrauen in ihren eigenen Reihen. Oder: Sie probieren einfach etwas aus. Beide Varianten gab es vergangene Woche im Hochsauerlandkreis.

Für Mütter mit Kindern organisierten die Landfrauen eine Bepflanzungsaktion. Dabei wurden Gemüsekisten als Minibeete gestaltet. (Bildquelle: Dorda)

Kistengärtnern mit Kindern

Schnell ausgebucht war der Kurs „Mein eigener kleiner Garten“. Zehn Mütter mit Kindern zwischen zwei und acht Jahren nahmen daran teil. Organisiert wurde der Nachmittag von Landfrauen des Ortsverbandes Meschede/Bestwig. „Wir möchten, dass Kinder in der Erde wühlen können und sehen, wie Gemüse wächst“, betonte Gastgeberin Elli Kotthoff, deren Sohn Jakob sich einen Kistengarten wünschte.

Sie besorgte vom Mescheder Wochenmarkt leere Gemüsekisten. Pflanzerde und Pflanzen stellte der Raiffeisenmarkt Meschede zur Verfügung. Die Kinder halfen eifrig, die mit gelochter Folie ausgelegten Kisten mit Erde zu füllen. Dann wurde gepflanzt und gesät. Der Spaßfaktor stand bei diesem Kurs im Vordergrund.

Jedes Kind durfte eine bepflanzte und mit laminierten Schildern besteckte Kiste mit nach Hause nehmen. (Bildquelle: Dorda)

Fragestunde im Garten

Die gartenerfahrene Bäuerin Mechthild Heymer lud zu einem Rundgang durch ihren großen Nutz- und Ziergarten in Sundern ein. Organisiert wurde der Kurs mit zwölf Teilnehmerinnen von der Gruppe „Junge Landfrauen im HSK“. Die naturverbundene Gastgeberin zeigte den Gartenstarterinnen, dass bei ihr neben Stauden auch Wildkräuter wie Taubnesseln und Giersch wachsen dürfen. Strauchschnitt schichtet die Gärtnerin zu ökologisch wertvollen Totholzhecken auf. Den Gartenboden hält sie mit Mulch aus Pflanzenresten, Mist und Kompost fit. Die üppig sprießenden Pflanzen waren der beste Beweis dafür, dass sich diese naturnahe Art des Gärtnerns lohnt.

Raus in den Garten - das kommt bei jungen Landfrauen an. (Bildquelle: Laarmann)

Zahlreiche Fragen der jungen Landfrauen zeugten von großem Interesse: Wann darf frisch gepflanzter Rhabarber zum ersten Mal geerntet werden? Darf ich den Komposthaufen direkt auf den Erdboden aufsetzen? Welche Hortensien verfrieren im rauen Sauerländer Klima nicht? Mechthild Heymer, Hauswirtschaftsmeisterin und seit 38 Jahren Hobbygärtnerin, gab geduldig Antworten.

Die Gartenstarter-Angebote ziehen auch in anderen Regionen Westfalens Kreise. So bietet der Kreislandfrauenverband Borken im Juni ein Gartenseminar für junge Landfrauen an.