Technik

Gartenbeleuchtung selbst installieren

Fehlt im Garten eine Wege- oder Eingangsbeleuchtung oder sollen einzelne Pflanzen angestrahlt werden, bieten sich Systeme mit Niedervolt- Technik an. Auch Laien können diese einrichten.

Weniger ist mehr – für Gartenbeleuchtung passt die Devise. Denn Lichtverschmutzung im Grünen ist auf jeden Fall zu vermeiden. Eine gezielte Ausleuchtung erhöht in der dunklen Jahreszeit jedoch den Gartengenuss, weil sie für mehr räumliche Tiefe sorgt. Auch lassen sich mit Strahlern besonders ansehnliche Bereiche betonen, etwa eine Trockenmauer oder ein gut gewachsener Baum. Pollerleuchten am Wegesrand, Wandleuchten an der Gartenhütte und per Bewegungsmelder gesteuerte Strahler sind im Garten dort angebracht, wo sie die Sicherheit erhöhen.

Dass so eine Lichtquelle nützlich wäre, bemerkt man oft erst, wenn auf dem Grundstück alle Baustellen beseitigt sind und es mit viel Aufwand verbunden wäre, neue unterirdische Kabelkanäle zu verlegen. Eine Alternative für solche Fälle sind Beleuchtungssysteme, deren Kabel wahlweise ober- oder unterirdisch zu verlegen sind und die mit Niedervolt zwischen 12 und 48 Volt arbeiten.

Zubehör für Niedrigvolt-Beleuchtung

Niedervolt-Systeme sind auch vom Laien zu verlegen, weil von ihnen auch im Falle einer Be­schädigung keine Gefahr ausgeht. Dabei erfüllen sie die Anforderungen an Spritz- und Staubschutz für den Außen­bereich. Wer nicht selbst „Strippenziehen“ möchte, kann eine Niedervolt-Außenbeleuchtung auch vom Fachmann installieren lassen. Ein Niedervolt-Beleuchtungssystem besteht aus folgenden Komponenten:

Leuchten – erhältlich sind Wand-, Wege- und Bodenleuchten, Strahler, Einbauleuchten und diverse andere Typen. Zumeist sind es energieeffiziente, lang­lebige Licht emittierende Dioden (LEDs). Leuchten im Außenbereich sollten mindestens den IP-Schutz 44 oder höher haben. IP steht für International Protec­tion, ist also eine international geltende Einteilung von Schutzarten. Die Schutzart IP 44 bedeutet, dass die Leuchten fremdkörper- und sprühwassergeschützt sind. Die Schutzart IP 65 steht für staub­dichte und strahlwassergeschützte Leuchten und IP 67 sind staub- und wasserdichte Leuchten.

Transformator (Trafo) – er wird direkt an eine Steckdose angeschlossen und wandelt die Netzspannung von 230 Volt in Niederspannung um, etwa 12 oder 24 Volt. Es gibt Trafos in verschiedenen Leistungsstärken. Der passende Trafo muss mehr Leistung haben als die zusammenaddierte Leistung der vorgeschalteten Leuchten.

Stecker, Buchsen, Verteiler und Kabel – mehrere Leuchten werden über Steckverbindungen hinter­einander geschaltet. Erst wenn man die Anzahl der Leuchten bestimmt und ihre Position im Garten festgelegt hat, kann man die passenden Verbindungen auswählen. Jeder Hersteller bietet etwas unterschiedliche Verbindungselemente an.

Eine oder mehrere freie Steckdosen außen zum Anschluss des Trafos. Alternativ eine Steckdose innen, etwa in einer Garage, von der aus das Kabel nach außen geführt wird.

Weiteres Zubehör sind funkgesteuerte, batteriebetriebene Bewegungsmelder, Dämmerungssensoren und Controller, mit denen sich einzelne oder mehrere Leuchten per Fernbedienung oder per ­Smartphone schalten und dimmen lassen.Kabel oberirdisch verlegen.

Eine Wegebeleuchtung mit LEDs ist energieeffizient und hell.  (Bildquelle: Philips Hue)

Niedervolt-Beleuchtungssysteme kommen an die Steckdose; ein Trafo wird vorgeschaltet.  (Bildquelle: licht.de)

Im Lichtfachhandel und inzwischen auch in Baumärkten sind Niedervolt-Beleuchtungssysteme von verschiedenen Anbietern zu finden. Unsere Übersicht nennt ­eine Auswahl der wichtigsten Marken. Marktführer mit dem größten Leuchtenangebot ist das niedersächsische Unternehmen Paulmann aus Springe. Im Grunde funktionieren die Systeme ähnlich. Sie unterscheiden sich in Details, etwa im Leuchten-Angebot, in der Anzahl der möglichen Abzweigungen von einem Stecker, in der Länge der mitgelieferten Kabel und in den Bauteilen, die man separat in das Beleuchtungssystem einbinden muss, etwa Bewegungsmelder und Dämmerungssensoren. Etwas lästig beim Vergleichen der Systeme ist, dass jeder Her­steller andere „Vokabeln verwendet. Hersteller Bega nennt seinen Trafo beispielsweise SmartTower.
Dank ansteckbarer Kabelerweiterungen sind zwischen Steckdose und Leuchte auch größere Entfernungen möglich. Zum Beispiel dürfen beim Hersteller Bega bis zu 50 m zwischen Steckdose und ­Kabel liegen. Die Kabel kann man oberirdisch verlegen und geschickt hinter Sträuchern oder unter Kieseln verbergen oder entlang von Hauswänden führen. Alternativ lassen sich flache Schlitze ins Erdreich buddeln, in denen die Kabel verschwinden.

Die Kabel der einzelnen Leuchten werden über Steckverbindungen ans Hauptkabel angeschlossen. (Bildquelle: Paulmann)

Einbinden ins Smarthome

Einige Niedrigvolt-Gartenbeleuchtungen lassen sich ins heimische Smart-Home-System einbinden. Hersteller Philips nennt das Steuerelement der Beleuchtung Hue Bridge. Bis zu 50 Lampen und Leuchten sowie bis zu zwölf Zubehörteile können daran angeschlossen werden. Die Bridge wird über eine App des Herstellers bedient. Ein Wandschalter-Modul macht vorhandene Lichtschalter smart. Eine andere kabellose Steuerungs­möglichkeit bietet der Dimmschalter. In Verbindung mit der Bridge können die Leuchten nach Tageszeit eingestellt werden. Der Schalter wird an einer Wandhalterung befestigt oder auf einer beliebigen magnetischen Fläche platziert. Hersteller Paulmann bietet für seine Niedervolt-Garten­beleuchtung spezielle Spots und Bodeneinbauleuchten mit Zigbee-Funkprotokoll an. Diese lassen sich in Smart Home Gateways und Steuerungssysteme wie Amazon Alexa Echo Plus einbinden. Bei Bega heißt das smarte Garten-Lichtsystem mit Niedervoltleuchten „plug and play“. Über ein so genanntes Gateway lässt sich die Gartenbeleuchtung ins heimische WLAN einbinden oder mit dem Funkstandard Zigbee verbinden. So können die Leuchten per Smartphone oder Tablet gesteuert werden. Hersteller Heissner macht ­seine Leuchten mit einem Wi-Fi-Controller und einer App smart.

Per Dämmerungssensoren, Bewegunsmelder oder App lässt sich die Niedrigvolt-Beleuchtung steuern. (Bildquelle: Philips Hue)

Hier eine Auswahl an Anbietern von Niedrigvoltbeleuchtung für den Garten:


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