Reben schneiden, Schädlinge bekämpfen

Gartenarbeiten im Juni

Der erste Wachstumsschub vieler Gartenpflanzen ist geschafft - Schnittmaßnahmen stehen an. Wochenblatt-Gärtnerin Angelika Laumann erklärt, was dabei zu beachten ist und was in diesem Monat sonst noch zu tun ist.

Anfang Juni ist die richtige Zeit, Weinreben zu schneiden. Dabei gilt das Motto: Qualität vor Quantität. Wir opfern einen Teil der Trauben für weniger, aber dafür bessere Beeren. Dazu werden bei jedem Seitentrieb, an denen jetzt die Gescheine (Blüten) zu erkennen sind, die Spitzen abgeschnitten. Pro Seitentrieb bleibt dabei eine gut ausgeprägte Blüte stehen und zusätzlich 2 bis 4 Blätter. Darüber wird der Trieb gekappt. Alle Seitentriebe ohne Blüten sind komplett zu entfernen. Ebenso Geiztriebe, die sich eventuell in den Blattachseln bilden. So kann der Weinstock die verbleibenden Weintrauben gut ernähren. Die Sonne bringt die Süße in die Beeren. Da Rebstöcke viele Meter tief in den Boden wurzeln, ist eine zusätzliche Bewässerung nur bei jungen Pflanzen notwendig. Wer jedes Jahr Ärger mit dem Echten Mehltaupilz an seinen Pflanzen hat, der kann den Wein regelmäßig nach Anleitung mit einem Pflanzenstärkungsmittel vorbeugend kräftigen.

Nach dem Flüggewerden

Befinden sich in Heckengehölzen von sommergrünen Gehölzen wie Rot- und Hainbuchen Vogelnester, werden diese erst zurückgeschnitten, nachdem die Vögel ausgeflogen sind. Kontrollieren Sie also vor dem Schneiden genau die Hecken. Beim Schnitt darauf achten, dass sich die Heckenform nach oben hin verjüngt, so wird das Verkahlen der Pflanzen im unteren Bereich verhindert.

Das Immenblatt verströmt einen tollen Duft und ist bei Bienen beliebt. (Bildquelle: Laumann)

Hübscher Lückenfüller: Immenblatt

Wer im Mai beim Gang durch den Garten Lücken im Beet entdeckt hat, für den ist das Immenblatt vielleicht eine schöne Lösung. Die heimische Wildstaude wächst im lichten Schatten auf lockeren, humosen Böden. Steiniger und kalkreicher Lehmboden ist ideal. Das Immenblatt mit dem botanischen Namen Melittis melissophyllum ist eine wertvolle Bienenfutterpflanze und passt prima in naturnahe Gärten. Die Pflanze gehört zu den Lippenblütlern. Die Blüten in Weiß-Rosa bis Fliederfarben erscheinen im Mai. Wer sie direkt nach der Blüte zurückschneidet, der darf auf eine weitere, allerdings schwächere Blüte im Spätsommer hoffen.

Dusche für die Blattläuse

Besonders die Rosen sind teils stark mit Blattläusen befallen. Wer sie schonend bekämpfen will, duscht sie mit einem leichten Wasserstrahl ab und streift sie gleichzeitig mit den Fingern ab. Zudem ist mit Unterstützung von Ohrenkneifern, Marienkäfern, Florfliegenlarven und weiteren Nützlingen zu rechnen. Wer ein Massenaufkommen bekämpfen möchte, der sollte auf nützlingsschonende Mittel zurückgreifen.

Räuber gegen Schädlinge

Gegen Schädlinge wie Weiße Fliegen, Blattläuse und Spinnmilben im Gewächshaus lassen sich sehr gut Nützlinge wie Raubmilben und Schlupfwespen einsetzen. Was der Erwerbsgärtner schon lange macht, das kann der Hobbygärtner in seinem Glashaus auch. Denn im Handel gibt es kleinere Nützlingseinheiten zu bestellen. Infos gibt es im Fachhandel oder im Internet.

Nützlich und käuflich: Schlupf­wespen für das eigene Glashaus. (Bildquelle: Laumann)

Zu viele Früchte

Wer an seinen Obstbäumen zu viele Früchte entdeckt, der sollte im Laufe des Junis beim Junifruchtfall nachhelfen. Es sollten pro Blütenbüschel bei den Äpfeln und Birnen ein bis zwei Früchte verbleiben. Kleine und beschädigte Früchte werden entfernt. In abgefallenen Äpfeln finden sich oft Schädlinge, sie sollten nicht im Garten bleiben.

Blaukissen zurückschneiden

Ein regelmäßiger Schnitt nach der Blüte verhindert das Vergreisen der Blaukissen (Aubrieta). Je nach Sorte und Standort ist das Ende Mai bis Anfang Juni. Wer im Frühjahr nicht gedüngt hat, der kann das jetzt noch behutsam mit einem organischen Volldünger nachholen, um einen kräftigen Neuaustrieb der Polsterstaude zu fördern.

Blaukissen regelmäßig schneiden, damit sie nicht von innen verkahlen. (Bildquelle: Laumann)