Kontrollen, Schnitte und Bestellungen
Gartenarbeiten im Januar
Auch im winterlichen Garten gibt’s was zu tun. Zum Beispiel vom Specht ramponierte Nistkästen reparieren, Obstbäume und Sträucher schneiden.
Buntspechte sind nicht nur an Futterstellen für die Gartenvögel anzutreffen. Sie fliegen auch Nistkästen an. Hinter dem hölzernen Hohlraum erwarten die Spechte Fressbares. Die Nesträuber hacken die Einfluglöcher von Nistkästen gern auf, um Eier oder Jungvögel zu erbeuten. Hat ein Specht damit einmal Erfolg gehabt, ist kein Holzkasten mehr vor ihm sicher. Wer die Winterzeit nutzt, um neue Nistkästen für den Garten zu bauen, sollte an den Schutz vor Nesträubern denken. Als wirksame Gegenmaßnahme hat sich das Anbringen einer Metallplatte im Bereich des Einflugloches erwiesen. Solche aufschraubbaren Platten aus verzinktem Stahl sind im Versandhandel zu finden. Suchbegriffe sind beispielsweise: Sicherungsschild für Nistkasten oder Spechtschutz.
Obstbaumkrebs ausschneiden
Bei der Winterkontrolle von Obstbäumen achtet man auf Wunden durch Pilzinfektionen. Befallene Triebe sehen aus wie abgeschnürt. Die Rinde reißt auf, und es bilden sich wulstige Verformungen. Auslöser dieser Schäden ist ein Schadpilz, der vor allem bestimmte Apfel- und Birnensorten befällt; auch andere Laubbäume wie Esche oder Pappel können betroffen sein. Die Krebswunden blockieren den Transport von Wasser und Nährstoffen. Daher sterben Ästen oberhalb der Befallsstelle allmählich ab. Um eine Ausbreitung der Infektion zu vermeiden, schneidet man dünne, verkrebste Zweige eine Handbreit unter der Wunde ab. Bei dickeren Ästen sollte die Wundstelle bis ins gesunde Holz ausgeschnitten werden. Fachleute benutzen dafür ein Messer. Die Handhabung will allerdings geübt sein. Die Schnittwunde sollte versorgt werden – am besten streicht man Lehm auf und bandagiert mit Jute oder Stoff. Der Lehm verhindert ein Austrocknen der Wunde und das Eindringen von Pilzen; zudem fördert er die Wundheilung.
Rote Pusteln an Ästen
Beim Schnitt von Hecken entstehen viele Aststummel. Diese von den Pflanzen unversorgten, kurzen Triebe sterben meist ab und sind auch eine Eintrittspforte für Krankheiten. Insbesondere an Buchenhecken fallen grünlich bis bräunlich verfärbte Stummel auf. Im Herbst bilden sich auf den Trieben kugelige, rote Fruchtkörper. Dies ist das typische Merkmal der Rotpustel-Krankheit, die durch einen Pilz ausgelöst wird. Die Stummel sollten mit der Gartenschere abgeschnitten und über den Müll entsorgt werden. Anfällig für die Rotpustel-Krankheit sind neben Buchen auch Ahorn-Arten, Linden und Rosskastanien. Rotpustel-Infektionen gelten als Stress-Anzeiger und treten häufig auf, nachdem Gehölze unter Trockenheit litten oder bei feuchter Witterung zurückgeschnitten wurden. Aststummel als Eintrittspforte für den Pilz sind beim Rückschnitt zu vermeiden.
Alte Reben kürzen
In milden Regionen und an geschützten Standorten lassen sich an milden Wintertagen die Weinreben zurückschneiden. An den Leitästen werden die einjährigen Triebe bis auf zwei Augen abgeschnitten. Bei alten Rebstöcken, die zu dicht gewachsen sind, werden alte, verholzte Triebe komplett entfernt.
Stippige Äpfel verbrauchen
Bei einigen Apfelsorten treten Stippe-Flecken erst während der Lagerung richtig in Erscheinung. Diese Früchte sollten bald verzehrt werden. Die Flecken entstehen nicht durch Fäulnis, sondern aufgrund von Kalzium-Mangel. Stippige Bereiche vor dem Verzehr der Früchte abschneiden. Sie schmecken bitter.
Genug Saatgut
Der Januar ist ideal, um die Samenvorräte für Gemüse zu kontrollieren und sich über die Anbauplanung der Beete Gedanken zu machen. Zudem sollte man nicht mehr lange mit dem Bestellen des Saatgutes warten. Blättern Sie doch auch mal durch die Kataloge der Saatgutanbieter mit historischen oder besonderen Sorten, die samenfest sind. So können Sie in Zukunft Ihr eigenes Saatgut selbst sammeln. Oder informieren Sie sich beim Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e. V. Hier gibt es neben wertvollem Fachwissen Saatgut von vielen alten und seltenen Gemüsearten und -sorten.
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