Ob Tomaten, Rosen oder Geranien: Viele Pflanzen sind im Laufe des Sommers auf eine Nachdüngung angewiesen. Wer das Geld für teure Mittel aus dem Gartenmarkt sparen will, kann Nährendes und Stärkendes selbst aus Wildpflanzen herstellen. Vergleichsweise viel Stickstoff liefert die Brennnessel. Als guter Kaliumlieferant gilt Beinwell. Ackerschachtelhalm enthält vergleichsweise viel Kieselsäure und kann dadurch das Laub empfindlicher Pflanzen vor Pilzinfektionen schützen. Erfahrene Naturgärtner nutzen wässrige Auszüge der zerkleinerten Wildpflanzen zum Düngen und Stärken. Wir stellen einfache Rezepte vor.
Vorbeugen: Tee gegen Pilze
Gurken, Zucchini, Tomaten, Rosen und andere Pflanzen, die im Laufe des Sommers zu Pilzinfektionen auf den Blättern neigen, lassen sich vorbeugend mit einem Ackerschachtelhalm-Präparat behandeln. Dazu stellt man einen Tee her; hier das Rezept:
Vorbeugender Tee: 500 g frische Abschnitte des Ackerschachtelhalms, 5 l Wasser.
Die Ackerschachtelhalm-Abschnitte mit einer Schere grob zerkleinern und in einen Eimer geben. Wasser zum Kochen bringen, übergießen und eine halbe Stunde ziehen lassen. Den Tee dann durch ein Sieb gießen. Abgekühlt und unverdünnt auf das Laub der Gartenpflanzen sprühen. Der Tee wirkt am besten, wenn er vorbeugend etwa alle 14 Tage (je nach Witterung) ausgebracht wird.
Düngen: Jauche ansetzen
Der Name kündigt es schon an: Nährende Pflanzenauszüge müffeln. Denn sie müssen gären, um gehaltvoll zu werden. Wer einen sonnigen, abgelegenen Platz fernab von häufig genutzten Gartenbereichen hat, sollte hier das Jauchefass aufstellen. Als Gefäße eignen sich Kunststoffeimer oder -tonnen mit mehr als 10 l Fassungsvermögen, aber auch alte Sauerkraut- oder Emailletöpfe. Jauche ist einfach herzustellen; hier das Grundrezept:
Düngende Jauche: 1 kg Brennnesseln, 10 l Wasser, eventuell 3 bis 4 Esslöffel Urgesteinsmehl.
Den Jauchebehälter an einen abgelegenen, sonnigen Platz stellen. Die samenfreien Teile der Brennnesseln mit einer Schere grob zerkleinern und in den Behälter geben. Kaltes Wasser aufgießen und eventuell Urgesteinsmehl unterrühren. Es wirkt geruchsmindernd. Die Flüssigkeit bleibt bis zu 14 Tage offen stehen und wird täglich einmal umgerührt. Bildet sich Schaum, ist das ein Zeichen für die erwünschte Gärung. Lässt das Blubbern nach, ist die Jauche fertig. Sie muss unbedingt verdünnt werden. Man gibt 1 l Jauche auf 10 l Wasser. Der flüssige Dünger wird im Wurzelbereich der Pflanzen ausgebracht und sollte möglichst nicht die Blätter erreichen. Sonst könnten sie verbrennen. Hungrige Pflanzen wie Kürbis, Kohl, Tomaten und Sommerblumen wie Geranien versorgt man bis zu dreimal während der Wachstumssaison mit Brennnesseljauche. Ein höherer Kaliumgehalt wird durch Zugabe von Beinwell erreicht. Dazu einfach die Hälfte des Brennnesselkrauts durch Beinwell ersetzen. Wer seine Pflanzen regelmäßig mit Kompostgaben versorgt, sollte nicht noch zusätzlich düngende Jauche einsetzen.
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