Gibt es eine Frist, bis wann die Beisetzung stattfinden muss?
Einäscherungen sollen genau wie Erdbestattungen innerhalb von zehn Tagen nach dem Tod erfolgen. Die Beisetzung der Asche kann allerdings deutlich später stattfinden. In Nordrhein-Westfalen gilt dafür eine Frist von sechs Wochen, die auf Antrag auch verlängert werden kann. Eine lange Zeitspanne zwischen Tod und Beisetzung kann für viele Trauernde belastend sein, da sie erst mit der Beisetzung einen Abschluss finden. Auf der anderen Seite bleibt mehr Zeit für die Planung der Trauerfeier und die Anreise der Trauergäste.
Bitte beachten Sie, dass aufgrund des Corona-Virus zurzeit andere Regeln für Beisetzungen gelten, insbesondere in Bezug auf die Anzahl der Trauergäste.
Wo findet die Trauerfeier statt?
Die Trauerfeier kann vor der Einäscherung – also am Sarg – im Krematorium stattfinden. Dort gibt es in der Regel einen eigenen Raum,der jedoch häufig als nüchtern empfunden wird. Viele Angehörige entscheiden sich eher für eine Trauerfeier nach der Kremation – direkt vor oder nach der Beisetzung der Urne. Das kann in einer Kirche, Kapelle, Friedhofshalle oder auch im Friedwald sein. Wirddie Urne beerdigt, tragen die Angehörigen oder der Friedhofsaufseher die Urne zum Grab. Dort wird sie mithilfe von Bändern oder einer Urnenzange hinabgelassen.
Welche Arten der Urnenbestattung gibt es?
In Deutschland besteht eine Beisetzungspflicht für Totenasche, daher wird im Normalfall auf dem Friedhof beigesetzt. Meist wird die Urne in einem kleinen Grab beerdigt,sie ist dann in der Regel biologisch abbaubar. Oder sie wird beispielsweise im Erdfamiliengrab beigesetzt. Was dort erlaubt ist, regelt die Friedhofssatzung. Urnen lassen sich auch in einem Kolumbarium aufbewahren. Das ist eine Mauer oder ein Gebäude mit einzelnen Kammern, in denen ein bis zwei Urnen Platz finden. Auf einigen Friedhöfen ist die Ascheverstreuung auf einem anonymen Grabfeld gestattet.
Eine Alternative sind sogenannte Friedwälder. Dort wird die Asche am Fuße eines Baumes, den die Angehörigen auswählen, in der Erde beigesetzt. Die Angehörigen kennen den Baum und den Platz, es gibt auf Wunsch auch kleine Namensschilder am Baum, aber keinen Grabstein oder besondere Bepflanzung.
Bestattungen auf hoher See sind beispielsweise in der Ost- und Nordsee möglich.
Die Asche auf privaten Grundstücken zu verstreuen, ist in Deutschland lediglich in Bremen unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Die Urne mit der Asche daheim aufzubewahren ist verboten. Einige Angehörige umgehen das Gesetz und wenden sich an Krematorien im nahen Ausland.
Ist auf einem Urnengrab Platz für Blumenschmuck?
Natürlich ist auf einem Urnengrab weniger Platz als auf einem Sarggrab. Viele Angehörige entscheiden sich für einen kleinen Kranz, der während der Trauerfeier um die Urne liegt. Aus Platzgründen sind statt großer Blumenkränze kleinere Gestecke oder eine Grabvase sinnvoll. Einzelne Blumen können mit in das Grab geworfen werden. Am Kolumbarium ist das Ablegen von Blumen oder sonstigem Trauerschmuck in der Regel nicht vorgesehen. Auch im Friedwald ist das Aufstellen von Kränzen oder großen Gestecken gewöhnlich nicht gestattet.
Wer vorhat, Trauerschmuck zu bestellen, sollte also vorab die Art der Beisetzung in Erfahrung bringen. Eventuell wird die Urne auch in einem bestehenden Erdfamiliengrab beerdigt.
Welche Ruhefristen gelten bei Urnengräbern?
Die Ruhefristen, also die Zeit zwischen Beisetzung und Neubelegung einer Grabstelle, hängen von Bodenbeschaffenheit, Friedhofsauslastung und Grabart ab. Bei Erdgräbern liegen sie oft zwischen 20 und 30 Jahren. Urnengräber können kürzere Ruhezeiten haben, hier steht eine angemessene Zeit des Gedenkens im Vordergrund, weniger die Frage der Zersetzung.
Über die Fristen entscheidet der Friedhofsträger.