Landwirte im Freundeskreis

Die einzige Landwirtin im Freundeskreis

Kühe, Kälber und Hühner bestimmen Leonie Wiewers Leben. Ihre Freunde aus Kindertagen haben einen anderen Alltag – auch was die Ernährung betrifft. Die Freundschaft steht jedoch immer an erster Stelle.

Ein Kalb schleckt an Leonie Wiewers Fingern, ein an­deres schnuppert an ihrer Hose – von Angst keine Spur. „Für mich ist der Hof einfach Heimat“, schwärmt die 25-Jährige. Die gelernte Landwirtin ist mit den Tieren aufgewachsen, kennt jede der 130 Kühe beim Namen. Auch für Leonies Clique, die sie schon seit der Grundschule kennt, ist völlig klar: Bei Leonie geht’s nicht ohne Landwirtschaft. Als die Freunde nach der Schulzeit in verschie­dene Städte zogen und beruflich unterschiedliche Richtungen einschlugen, änderten sich auch die Einstellungen einiger Cliquen-Mitglieder zum Thema Ernährung.

Unausgesprochene Fragen

Manche von Leonies Freunden verkündeten, dass sie kein Fleisch oder gar überhaupt keine tierischen Produkte mehr verzehren wollen. Bislang hatte sie immer Unterstützung für ihr Tun erhalten, nun kamen ihr Zweifel. „Ich habe mich gefragt, ob sich zwischen uns etwas ändern würde“, erinnert sich die Landwirtin, „und ob meine Freunde jetzt noch gut finden, was ich mache.“ Außerdem geisterte die Frage in Leonies...