Humusaufbau

Kompost = Humus = Ertrag?

20 Jahre Kompostdüngung: Wie wirkt sich das auf den Boden aus? Ein Dauerversuch der Landwirtschaftskammer NRW gibt Antworten.

Kompost ist ein wertvoller Mehrnährstoffdünger, der wesentlich zum Humusaufbau im Boden beitragen kann. So viel ist aus den bisherigen Beiträgen zur Kompostdüngung bekannt (siehe Wochenblatt-Ausgaben 30, 32 und 38/2022). Doch kann man es auch übertreiben mit dem Einsatz des Düngers? Was passiert, wenn eine Fläche über 20 Jahre ständig mit Kompost gedüngt wird? Und welcher Kompost ist langjährig der beste? Ein Dauerversuch gibt Aufschluss.

Einfluss auf Humusgehalt

Detaillierte Informationen zum Versuchsaufbau und zum Standort im südlichen Rheinland finden Sie in den Kästen „Versuchsaufbau“ und „Die Versuchsfläche“.

Zu Beginn der Versuche ergab eine Bodenuntersuchung aus dem Jahr 2002, dass der Standort einen Humusgehalt von 2,14 % und einen pH-Wert von 6,6 aufwies. Die weiteren, jährlichen Messungen zeigten, dass die Humusgehalte nach sechs Fruchtfolgerotationen – und somit sechsmaliger organischer Düngung – in den Varianten mit Kompost, Champost sowie Hühnertrockenkot (HTK) bzw. Gärrest kombiniert mit Komposteinsatz ­einen positiven Trend abbildeten. Die Varianten mit reinem Mineraldüngereinsatz bzw. mit einem Solo-Einsatz von HTK/flüssigem Gärrest alle drei Jahre konnten den Humusgehalt bei Düngung nach dem N-Sollwert im Trend nicht halten.

Zu erkennen war darüber hinaus, dass die Gehalte einer jeden Variante während der Jahre mehr oder weniger stark schwanken. Das kann einerseits an der Methodik liegen (Mischprobe aus den Wiederholungen) und zum anderen daran, dass es sich beim Einsatz überwiegend um organische Düngemittel mit einem hohen Trockensubstanzgehalt handelt. Bezogen auf den letztgenannten Punkt stellt es immer eine besondere Herausforderung bei der Applikation im Hinblick auf ein homogenes Streubild (= geringer Variationskoeffizient) dar. Somit kann nicht ausgeschlossen werden, dass es Teilbereiche mit höheren und niedriger ausgebrachten Mengen an organischem Dünger gibt.

Die angesprochene differenzierte Analyse aus den einzelnen Wiederholungen einer jeden Variante wird höchstwahrscheinlich gesichertere und eindeutigere Ergebnisse erbringen, über die dann noch berichtet wird.

Versuchsaufbau
Die Fruchtfolge der Versuchsfläche (siehe Kasten „Die Versuchsfläche ...“) bestand ursprünglich aus Zuckerrüben, Kartoffeln und Winterweizen. Auf den Winterweizen folgt jeweils eine abfrierende Zwischenfrucht. Wegen wachsender Probleme mit Durchwuchskartoffeln folgt seit 2018 ein Sommergetreide auf die Kartoffeln, sodass die Fruchtfolge jetzt viergliedrig ist. Die Nebenernteprodukte wie Stroh, Rübenblätter und Kartoffelkraut bleiben immer auf der Fläche und liefern somit ebenfalls einen Beitrag zum Humushaushalt.
Organische Düngevarianten
Der Versuch ist zweifaktoriell aufgebaut, wobei der erste Faktor die Düngeform darstellt und der zweite das Stickstoff-Düngeniveau. In Bezug auf den ersten Faktor werden in vier Varianten alle drei Jahre (jeweils zur Zuckerrübe) verschiedene organische Dünger appliziert:
1. Variante: 30 t TM/ha Kompost,
2.: 30 t FM/ha Champost (2003: 60 t FM/ha; 2006: 77 t FM/ha; 2009 bis 2018: 30 t FM/ha),
3.:...


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