Solarstrom selbst nutzen?

§ 33 Absatz 2 EEG bestimmt, dass der Netzbetreiber auch den Strom aus dieser Anlage vergüten muss, den Sie oder Dritte in unmittelbarer räumliche Nähe zur Anlage selbst verbrauchen und dies nachweisen. Die Pächterin des Legehennenstalles ist Dritte in unmittelbarer räumlicher Nähe. Den Nachweis führen Sie mit einem 100%-Sonnenstromzähler unmittelbar hinter den Wechselrichtern und einem rücklaufgesperrten Zweirichtungszähler am Hausanschluss. In diesem Fall besteht auch der Anspruch auf Vergütung des von der Pächterin verbrauchten Stroms.
Der Gewerbebetrieb „Sonnenstrom“ verkauft den Teil des Stroms aus der Eigengebrauchsanlage, der nicht als Überschuss in das allgemeine Netz eingespeist wird, an die Pächterin des Stalles zu üblichen Preisen, beispielsweise zu dem Tarifstrompreis der Pächterin, der nach Ihren Angaben zurzeit bei 21,65 Cent einschließlich Mehrwertsteuer liegt. Sowohl die Mehrwertsteuer auf die Einspeisevergütung des Netzbetreibers als auch die auf den Verkauf an die Stallpächterin müssen Sie an das Finanzamt abführen.
Für Sie lohnt sich der teilweise Verkauf an die Pächterin des Stalles dann, wenn Sie ohne Mehrwertsteuer mehr erzielen als 16,38 Cent pro Kilowattstunde. Mit obigem Verkaufspreis erhalten Sie 1,74 Cent pro Kilowattstunde mehr als bei der reinen Einspeisung ins Stromnetz. Steigt der Eigengebrauch über 30 % des gesamten Sonnenstroms, dann erzielen Sie für die Kilowattstunden oberhalb 30 % sogar 6,19 Cent pro Kilowattstunde mehr als bei reiner Einspeisung. Wir gehen davon aus, dass Sie aufgrund der Verbrauchsstruktur der Legehennen relativ viel Sonnenstrom an die Pächterin verkaufen können. Aussagen über den voraussichtlichen Eigengebrauchsanteil sind aber nur dann möglich, wenn die Tierhaltung mit Lastgangzählern ausgestattet und die Lastgänge tierhaltungsbezogen ausgewertet werden.