Basis für die Preisfindung beim Strohverkauf ist der Wert für die mit dem Stroh abgefahrenen Nährstoffe. Bei mineralischer Ersatzdüngung der abgefahrenen Nährstoffe und einem unterstellten Strohertrag von 4,5 bis 5 t/ha errechnet sich ein Nährstoffersatzwert ab Feld von rund 20 €/t bzw. 100 €/ha. Unter Berücksichtigung von Kosteneinsparungen im Maschinenbereich (Verzicht auf Strohhäcksler, leichtere Einarbeitung der Ernterückstände) dürften Sie den Hektar Stroh nicht unter 80 €/ha abgeben. Für das Strohpressen mit Quaderballenpresse sind rund 60 €/ha bzw. 13 €/t einzuplanen. Das Aufladen per Frontlader/Teleskoplader mit Ballenzange und der Abtransport verteuert das Stroh um weitere 40 €/ha. Dies bedeutet, dass Sie für gepresstes und eingelagertes Stroh mindestens 180 €/ha bzw. 40 €/t fordern können. Für eine Einlagerungsdauer von rund sechs Monaten in einer einfachen Halle fallen für Abschreibung/Unterhaltung, Zinsansatz, Versicherung und geringe Verluste weitere 35 €/t an. Eine Feldrandlagerung ist zwar trotz höherer Verlustansätze deutlich günstiger, dafür leidet die Qualität. Für die Lieferung des Strohs an den Abnehmer sind bei einer unterstellten Transportentfernung von ca. 5 km weitere 15 €/t in Ansatz zu bringen. Je nach Lagerungsart können Sie somit insgesamt 75 bis 90 €/t bzw. 30 bis 36 € je 400-kg-Quaderballen fordern, um eine vollständige Kostendeckung zu erreichen. Bei Zugrundelegung der derzeitigen Handelsdüngerpreise haben die im Pferdemist enthaltenen Nährstoffe einen Wert von 10 bis 13 €/t. Dieser Wert muss jedoch noch um die Transport- und Ausbringungskosten reduziert werden, die je nach Entfernung und Technik mit 4 bis 6 €/t in Ansatz gebracht werden können.