Die von Ihnen gefundene Pilzart ist, wie Sie richtig vermuten, ein Maronenröhrling, kurz „Marone“ genannt (Xerocomus badius).
Der Maronenröhrling gehört zur Gattung der Filzröhrlinge. Der samtig-filzige Hut ist aber nur bei jungen Exemplaren zu finden. Ältere Fruchtkörper haben meist einen dunkelbraunen glatten, schleimig oder schmierigen Hut, der im trockenen Zustand etwas glänzt.
Roh genossen ist die Marone giftig und führt zu Störungen im Magen-Darm-Trakt, wobei die Giftwirkung bei Menschen sehr unterschiedlich sein kann. Die für die Giftwirkung verantwortliche Substanz ist noch nicht näher bekannt. Durch Erhitzen wird diese Substanz jedoch zerstört oder unwirksam, sodass die Marone nach dem Erhitzen ein wertvoller und schmackhafter Speisepilz ist.
Wer die Marone einmal richtig bestimmt hat, wird sie leicht wiedererkennen. Trotzdem passiert es immer wieder, dass Maronen mit anderen Röhrlingen verwechselt werden, zum Beispiel mit Gallen-Röhrlingen, Steinpilzen, Hasen-Röhrlingen, Ziegenlippen, Schwarzblauenden Röhrlingen oder Anhängsel-Röhrlingen. Diese Liste zeigt schon, dass es sehr problematisch sein kann, solche Pilzarten nur anhand von Fotos sicher zu bestimmen.
Es gibt in Mitteleuropa nur wenige Giftpilze, die eine gewisse Ähnlichkeit mit der Marone aufweisen, zum Beispiel der bei uns sehr seltene giftige Satanspilz. Der Gallenröhrling ist zwar nicht giftig, jedoch bewirkt seine extreme Bitterkeit, dass selbst ein winziges Stück dieses Pilzes eine ganze Pilzmahlzeit ungenießbar macht.
Obwohl die Marone gut zu erkennen ist, sollten Sie, bevor Sie die gesammelten Pilze für Speisezwecke nutzen, jeden einzelnen genau ansehen und mit den für diese Pilzart typischen Merkmalen vergleichen. Pilze, die Sie nicht sicher identifizieren können, sollten Sie auf keinen Fall zu Speisezwecken verarbeiten.
Merkmale des Maronenröhrlings:
- Hut 5 bis 10 cm breit, dunkel kastanienbraun gefärbt, bei jungen Exemplaren samtfilzig, später mehr oder weniger glatt, Oberfläche schleimig oder schmierig, in trockenem Zustand glänzend.
- Auf der Hutunterseite findet sich eine, mit zunehmender Reife grüngelblich verfärbende Röhrenschicht, die scharf vom Hut abgegrenzt und daher leicht ablösbar ist. An Druckstellen verfärben sich die Röhren grünblau.
- Stiel 6 bis 12 cm lang, gleichmäßig dick, bräunlich bereift, gelbbraun, glatt, ohne Adernetz und ohne Ring, unter dem Hut meist gelb.
- Vorkommen: Meist in Nadelwäldern, seltener in Laubwäldern, besonders häufig im Herbst.