Das Botryosphaeria-Triebsterben am Mammutbaum wird durch den Schwächeparasiten Botryosphaeria dothidea (Nebenfruchtform: Dothiorella aesuli) ausgelöst. Auslösende Witterungsfaktoren sind Trockenstressphasen (im Sommer, aber auch Frosttrocknis in den Wintermonaten bzw. zu Beginn des Frühjahrs) in Kombination mit hohen Sommertemperaturen. Typischerweise verfärben sich einzelne Triebe von gelbgrün zu rotbraun und sterben vollständig ab, sodass die Krone letztlich löcherig erscheint. Auffällige Symptome sind Rindennekrosen mit auffälligem Harzfluss an den befallenen Trieben und die schwarzen Fruchtkörper der Nebenfruchtform an Trieben, Zweigen und Zapfen. Die befallenen Triebe verlieren nach einiger Zeit sämtliche Nadeln. Die Krankheit verläuft bei jungen Bäumen und Sämlingen schnell tödlich, ältere Bäume kränkeln dagegen meist über mehrere Jahre mit zunehmend lichterer Krone, bis auch sie absterben können.
Die Bilder im vorliegenden Fall zeigen nicht die typischen Symptome eines Botryosphaeria-Befalls. Die Schäden scheinen auf den Zopf beschränkt zu sein. Man spricht dann von einer Zopftrocknis, die auf Probleme mit der Wasserversorgung zurückzuführen ist. Trockenstress kann durch zu wenig, aber bei Staunässe auch durch zu viel Wasser bedingt sein. Der Mammutbaum benötigt gut mit Wasser versorgte, gut durchlüftete und nicht zu schwere Böden. Sommerliche Trockenphasen kann man durch regelmäßige Wassergaben abmildern und damit das Risiko einer Zopftrocknis als auch eines Botryosphaeria-Befalls vermindern.
Im vorliegenden Fall stehen mehrere Mammutbäume so dicht beieinander, dass sie bereits eine nahezu gemeinsame Krone gebildet haben. In diesem Dichtstand konkurrieren die Bäume mit zunehmender Größe nun um Nährstoffe und Wasser, zwangsläufig nimmt die Vitalität ab und eröffnet Schaderregern Befallsmöglichkeiten. Es ist zu empfehlen, den Dichtstand durch die Entnahme von Bäumen behutsam aufzulösen (plötzliche Freistellung eines Baumes vermeiden) und auf eine ausreichende Wasserversorgung zu achten.
(Folge 29-2020)