Waldweg: Gleiche Rechte und Pflichten für alle Anlieger

Ich bin einer von mehreren Anliegern an einem Anliegerweg einer Waldparzelle. Nun will einer der Anlieger Holz ernten, muss also den Weg benutzen. Dieser ist aber jahrelang nicht benutzt und gepflegt worden, sodass unter anderem Buchen auf ihm gewachsen sind. Wem gehören diese Bäume und wer muss für die Instandsetzungskosten aufkommen?

Aus dem Inhalt Ihrer Anfrage können wir keine sicheren Rückschlüsse auf den Rechtsstatus des betroffenen Weges ziehen. Fest steht lediglich, dass es sich um einen Weg handelt, der entsprechend parzelliert ist, und ursprünglich offenbar zur Erschließung der anliegenden Waldparzellen zur Gewährleistung der Bewirtschaftung und der ungehinderten Abfuhr der Holzprodukte gedient hat.

Die tatsächliche Nutzung hat aber offenbar über viele Jahre hinweg nicht mehr stattgefunden. Anders ist es nicht zu erklären, dass auf der Wegeparzelle einzelne Bäume herangewachsen sind. Diese haben zudem eine Massestärke erreicht, die zu der Fragestellung geführt hat, in welchem Verhältnis das ­herangewachsene Holz zwischen den Anliegern zu verteilen ist.

Auslöser der Anfragen ist eine forstwirtschaftliche Maßnahme, die ein Anlieger unter Nutzung des Weges in seinem Bestand vorzunehmen plant. Üblich ist, dass solche Wege in der Vergangenheit zur Erschließung mehrerer Wirtschaftsflächen als „Interessentenwege“ angelegt worden sind. Interessentenwege sind nach Maßgabe des seinerzeit geltenden Preußischen Wegerechts solche, die für den Gebrauch eines bestimmten oder bestimmbaren Personenkreises gebaut und genutzt worden sind. Besteht die Interessentengemeinschaft zwischen den anliegenden Waldbesitzern, so haben solche Wege regelmäßig die Rechtseigenschaft von Privatwegen gehabt....