Der Waldbesitzende kann sich Thuja plicata-Pflanzen grundsätzlich über jede Baumschule seines Vertrauens besorgen. Allerdings wird diese Art für forstliche Zwecke selten in größeren Mengen nachgefragt, sodass die meisten Baumschulen nur über relativ kleine Vorräte dieses Artikels verfügen. Bei einer Aufforstung von rund 15 ha ist selbst bei Mischung mit anderen Arten mit einem Pflanzenbedarf zu rechnen, der die Liefermöglichkeiten aus dem derzeitigen Bestand der meisten Betriebe überfordert und Zukäufe von anderen Baumschulen, etwa aus Holstein oder den Niederlanden, bedingt. Gegenwärtig haben zum Beispiel die Baumschulen Erwin Vogt, Jungermann oder LIECO Pflanzen von Thuja plicata in ihren Katalogen. Die tatsächlichen Liefermöglichkeiten und -konditionen können mit diesen oder anderen Betrieben abgestimmt werden.
Anhand der vorliegenden Information kommt als Laub-Mischbaumart vor allem die Rotbuche infrage.
Allerdings sollte die bei Ihnen anfragende Person den Anbau von Thuja plicata noch einmal gründlich überdenken:
Thuja plicata ist eine Baumart aus dem eher regenreichen, wintermilden nordwestlichen Amerika. Falls die massiven Käferschäden in der Fichte durch Wassermangel begünstigt oder bedingt waren, bestehen für Thuja ähnliche Betriebsrisiken. Vom Anbau von Thuja plicata in Frostlagen muss abgeraten werden. Gerade in jungen Jahren können frostträchtige, großflächige (15 ha?) Freilandsituationen in Thuja-Kulturen Schäden anrichten. Gegebenenfalls sollte Schirm- oder Seitenschutz genutzt werden.
Thuja plicata ist im natürlichen Vorkommensgebiet unter anderem mit Douglasie vergesellschaftet. Ähnlich wie bei dieser Art gibt es auch bei Thuja plicata Küsten- und Inlandsherkünfte. Der Anbau von stärker an kontinentale Klimaverhältnisse angepassten Inlandsherkünften dieser Arten, unter unseren derzeitigen und vermutlich auch künftigen klimatischen Bedingungen, ist nicht ratsam. Also muss auch für den Anbau von Thuja plicata in NRW sichergestellt sein, dass die Pflanzen aufgrund ihres Ursprungs und der genetischen Anpassung an einen relativ küstennahen, subozeanischen Raum für den Anbau unter hiesigen Bedingungen infrage kommen. Der Ursprung der Pflanzen und die forstliche Anbaueignung angebotener Pflanzen muss also gezielt hinterfragt werden. Dies ist besonders wichtig, da Thuja plicata nicht dem forstlichen Vermehrungsrecht unterliegt und entsprechende Informationen bzw. Begleitpapiere nicht vorhanden sein müssen.
Grundsätzlich kann ich nicht dazu raten, auf der Gesamtfläche einheitlich Thuja plicata (auch in Mischung mit Rotbuche) anzubauen: Daher sollten auch zur Risikostreuung und -minimierung unbedingt in trupp- bis kleinbestandsweiser Mischung noch weitere Baumarten außer Rotbuche zusammen mit der Thuja gepflanzt werden. Hier kommen z. B. Douglasie, Küstentanne oder Westliche Hemlockstanne infrage, die ebenfalls mit Buche gemischt werden können.
Konkret empfehle ich eine forstliche Beratung in der Fläche unter Einbeziehung der genaueren standörtlichen und betrieblichen Verhältnisse z. B. durch einen Mitarbeitenden des örtlichen Forstamtes von Wald und Holz.
(Folge 19-2019)