Verpilzte Eiche

Unsere 100-jährige Eiche hat am Stamm einen Pilzbewuchs, der sich vor zwei Jahren schon einmal gebildet hatte, dann aber abgefallen war. Inzwischen gibt es auch an einer anderen Stelle einen weiteren Pilz. Der Baum hat lediglich drei trockene Äste, die Krone sieht gesund aus. Handelt es sich um einen für die Eiche schädlichen Pilz?

Bei dem eingesandten Pilz handelt es sich um den „Harzigen Lackporling“ (Ganoderma resinaceum Boud. in Pat. 1889). Dieser Pilz ist häufiger in Südeuropa und Zentralasien, aber bei uns seltener zu finden. In unseren Breitengraden wächst er typischerweise an lebenden Eichenstämmen dachziegelartig am Grunde oder in 1 bis 2 m Höhe am Stamm. Auch an Ahorn, Linde, Pappel, Rosskastanie, Erle, Rotbuche, Walnuss, Platane, Weide und Cistrose tritt der Pilz auf.

Der Harzige Lackporling gehört zu den wurzelbürtigen Fäulniserregern, der seine Wirtsbäume über die Wurzel infiziert. Er kann Lignin und Zellulose abbauen und verursacht eine Weiß- und Simultanfäule. Das weißfaule Holz ist hell und faserig und hat seine Festigkeit...