Die eingesandte Pflanzenprobe gehört zu einer Großen Klette (Arctium lappa). Dabei bezieht sich der Name auf die großen Blätter und die klettigen Fruchtstände. Die Große Klette hat aber nichts mit dem eher bekannten Klettenlabkraut zu tun. Die Große Klette gehört zur Familie der Korbblütler, zu der zum Beispiel auch Disteln oder Kamille gehören. In ungestörtem Gelände bilden die Pflanzen starke Pfahlwurzeln, aus denen sie im Frühjahr immer wieder austreiben. Typisch sind auch die rot bis purpurfarbenen Blütenstände. Die reifen Fruchtstände sind rund, haben einen Durchmesser von etwa 2 cm und sind mit Borsten besetzt. Über die mit Widerhaken ausgestatteten Borsten heften sie sich an Tierfelle oder Textilien.
Bei Wikipedia ist zu lesen, dass Wurzel und junge Blätter als Gemüse dienen können. So wurde die Wurzel, ähnlich wie die Schwarzwurzel heute, im Mittelalter häufig als Gemüse gegessen.
Eine chemische Bekämpfung ist in Grünland mit Simplex möglich. In Getreide ist Ariane C geeignet und in Raps, Rüben und Mais wirkt zum Beispiel Lontrel 720 SG. Die Große Klette ist aber weder in Wiesen noch auf Ackerland ein typisches Unkraut. Häufig kommt es nach Umbruch einer Stilllegung oder im Randbereich von Flächen zu einem Besatz. In der Regel verschwindet der Bestand im Rahmen üblicher Fruchtfolgen und Bearbeitungs- bzw. Schnittmaßnahmen von allein. Sofern es sich nur um wenige Pflanzen handelt, empfiehlt es sich, diese wurzeltief auszustechen.
(Folge 49-2017)