Wenn das ökologische Gleichgewicht eines Gewässers umkippt, ist das in der Regel mit starkem Algenwachstum verbunden. Es sorgt dafür, dass dem Wasser Sauerstoff entzogen wird. Ich gehe davon aus, dass das eingeleitete Regen- und Brunnenwasser zu viele Nährstoffe in den Teich eingetragen hat. Zusammen mit den warmen Wassertemperaturen wird dadurch das übermäßige Wachstum diverser Algenarten gefördert. Um in Ihrem Teich solche organischen Einleitungen zukünftig auszuschließen, empfehle ich, die dauerhafte Einleitung von Regenwasser aus der Dachentwässerung zu vermeiden.
Denn auf den Dachflächen lagern sich Blütenstäube und andere organische, nährstoffhaltige Materialien ab, die dem Teich Nährstoffe zuführen.
Den Nährstoffgehalt (Phosphat und Stickstoff) Ihres Brunnenwassers können Sie kostengünstig im Rahmen einer Teichwasseruntersuchung abklären lassen, etwa durch das Labor der Landwirtschaftskammer NRW, LUFA. Sollte auch Ihr Brunnenwasser hinsichtlich des Nährstoffgehalts ungeeignet sein, um den Teich dauerhaft zu speisen, würde ich Ihnen zukünftig die Installation eines Teichfilters nahelegen.
Wird der Teich neu mit Wasser befüllt, sollten spezielle Wasseraufbereiter zugegeben werden, um schnellstmöglich optimale Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen zu schaffen. Die Aufbereiter fällen Schwermetalle aus, stabilisieren den pH-Wert und fügen dem Wasser Starterbakterien zu. In Ihrem Fall rate ich dazu, nach der Algenblüte ein Mittel zur Algenreduzierung anzuwenden. Es ist im Fachhandel erhältlich, wirkt phosphatbindend und reduziert den Algenwuchs. Im nächsten Frühjahr sollte sich die Wasserchemie stabilisiert haben. Dann können Sie fehlende Unterwasserpflanzen ergänzen. Bei starkem Wachstum der Unterwasserpflanzen im Jahresverlauf sollten Sie einen Teil davon im Spätsommer entnehmen. Dadurch werden die in den Pflanzenteilen gebundenen Nährstoffe aus dem Gartenteich entfernt und tragen nicht mehr zur Überdüngung bei.
(Folge 39-2020)