Wochenblatt-Leserin Karina B. aus R. fragt: Mitte März haben mich bei der Feldarbeit erstmals Möwen begleitet. Unser Betrieb befindet sich im Kreis Höxter. Ebenso erging es aber auch einem Bekannten im Kreis Lippe, der auf seiner Ackerfläche rund 30 Lachmöwen gesichtet hat. Sind das nur Durchzieher oder erschließen die Möwen neue Gebiete?
Peter Herkenrath, Leiter der Vogelschutzwarte beim Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW, kann Auskunft geben: Es ist nicht ungewöhnlich, dass Lachmöwen „dem Pflug folgen“, um dabei aufgeworfene Nahrung in Form wirbelloser Kleintiere aufzunehmen. Vermutlich haben in den geschilderten Fällen durchziehende Lachmöwen aus ihrem weiten Blick aus der Luft diese lockende Nahrungsquelle erspäht und sind dann zum „gedeckten Tisch“ geflogen.
Lachmöwen ziehen durch
Im März und April fliegen viele Lachmöwen über das deutsche Binnenland auf ihrem Zug zu den Brutgebieten insbesondere im Nord- und Ostseeraum sowie in Skandinavien. Dabei können sie mal hier, mal dort auftreten – also auch an Stellen, an denen sie bisher nicht beobachtet wurden.
Im deutschen Binnenland und in Nordrhein-Westfalen ist die Lachmöwe ein seltener Brutvogel; große Brutbestände finden sich vor allem an der Nordseeküste. Die meisten der bei uns zu beobachtenden Lachmöwen sind Durchzügler aus anderen Regionen.
(Folge 13-2022)