Zwergkaninchen als Plage im Gemüsegarten

Ihre Idee, den Jagdpächter zu benachrichtigen, sollten Sie nicht weiter verfolgen. Er wird sich nicht nur weigern, Ihnen zu helfen, sondern er wird, unabhängig davon, ob die Tiere überhaupt dem Jagdrecht unterliegen, dies im Zweifel auch gar nicht dürfen. Denn bei Ihrem Grundstück wird es sich um einen befriedeten Bezirk handeln, hier ist die Jagd grundsätzlich verboten.

Trotzdem sind Sie nicht völlig rechtlos. Nach Ihrer Schilderung beeinträchtigt die große Zahl an Zwergkaninchen Ihre Eigentumsbefugnisse (ungehinderter Anbau von Gemüse) nicht nur unwesentlich. Für solche Fälle sieht das Gesetz vor, dass der Verursacher der Störung alles tun muss, die Beeinträchtigungen zu unterbinden, sofern ihm dies wirtschaftlich zumutbar ist (§ 906 Bürgerliches Gesetzbuch).

Würde es sich um Wildkaninchen handeln, könnten Sie für deren Auftreten niemanden verantwortlich machen. Doch hier geht es um die Zwergkaninchen Ihres Nachbarn. Sie können von ihm verlangen, dass er geeignete Maßnahmen einleitet, damit Ihr Eigentum nicht länger beeinträchtigt wird. Er könnte seinen Garten wirksam einzäunen, in dem sich die Kaninchen aufhalten.

Reden Sie noch einmal mit Ihrem Nachbarn. Vielleicht ist er bereit, die Kaninchen freiwillig abzugeben. Seine Familie hat ja offensichtlich das Interesse an den Tieren verloren.