Gefährdung durch bleihaltige Munition?

Aus ballistischen Gründen wird bei der Jagd bleihaltige Munition (Bleischrot, bleihaltige Büchsengeschosse) verwendet. Das hohe spezifische Gewicht von Blei­schrot und bleihaltige Mantelgeschosse bürgen für eine gute Tötungswirkung (Tierschutz).

Außerdem ist das Abprallverhalten (und damit die Gefährdung Dritter) von Bleimunition vergleichsweise gering. Bei Verwendung von Nicht-Bleischrot ist die Entfernung für einen weidgerechten Schuss eingeschränkt. Die Verwendung von Nicht-Bleischrot bei der Jagd in Feld und Wald ist wegen des Abprallverhaltens der Schrote gefährlicher. Über die Tötungswirkung von bleifreien Büchsengeschossen gibt es bislang noch keine abschließenden Erkenntnisse. Die Frage des Abprallverhaltens von bleifreien Büchsengeschossen wird zurzeit untersucht.
In praktisch allen Bundesländern, unter anderem in NRW, gibt es Verbote der Verwendung von Bleischrot bei der Jagd auf Wasserwild an und über Gewässern. Generelle Verbote bleihaltiger Munition sind hier nicht bekannt.

Wie gesundheitsschädlich mit Blei geschossenes Wild ist, lässt sich generell nicht beantworten. Das hängt von vielen Faktoren ab. Wichtig ist, dass in jedem Fall eine Bleiaufnahme durch die Verbraucher ausgeschlossen bzw. minimiert wird, beispielsweise durch präzise Büchsenschüsse und großzügiges Ausschneiden des Wildbrets rund um den Schusskanal.

Umweltverbände fordern seit Langem ein Verbot von bleihaltiger Munition. Der Abschluss der verschiedenen Untersuchungen bleibt abzuwarten. Danach ist mit politischen Entscheidungen zu rechnen.