Bewegungsjagd noch im Januar?

Wildbiologisch ist die Durchführung einer Bewegungsjagd auf Sauen im Januar nicht unproblematisch, da bei solchen Jagden auch die anderen, wiederkäuenden Wildarten beunruhigt werden, obwohl diese sich hinsichtlich ihres Stoffwechsels bereits im Wintermodus befinden. Jede Beunruhigung führt dann zu erhöhten Energieverlusten und kann deshalb zu einer Schwächung bei diesen Schalenwildarten führen. Deshalb ist im Januar möglichst nur eine störungsarme Jagd, vornehmlich die Ansitzjagd, durchzuführen.

Sofern eine lokale Überpopulation des Schwarzwildes dessen weitere Bejagung im Januar im Rahmen einer Bewegungsjagd erforderlich machen sollte, gibt es für den verantwortlichen Jagdleiter einige Besonderheiten zu beachten. Bedacht werden muss nämlich, dass viele Bachen im Januar bereits hochträchtig sind und einige sogar bereits gefrischt haben. Mit dem Vorkommen von erst wenige Tage alten Frischlingen muss daher gerechnet werden. Deshalb sollten nur wenige und möglichst nur kurzläufige Jagdhunde zum Einsatz kommen.

Zudem sollte auf großräumige sowie auf revierübergreifende Bewegungsjagden im Januar verzichtet werden. Vielmehr sollte in dieser Zeit nur lokal, das heißt an den bekannten Einstandsflächen, dem Schwarzwild nachgestellt werden, etwa indem die Dickungskomplexe, in denen die Sauen vermutet werden, gezielt abgestellt und von wenigen Treibern und Jagdhunden durchgedrückt werden.