Baujagd: Füchse laufen lassen?

Tatsächlich ist nach dem neuen Landesjagdgesetz nur die Baujagd auf Füchse und Dachse verboten. Gibt es verlässliche Anhaltspunkte dafür, zum Beispiel durch Spuren oder Losung, dass sich ein Waschbär oder ein Marderhund im Natur- oder Kunstbau befinden könnte, wäre dort die Baujagd gestattet. Allerdings müssten Füchse oder Dachse, die sich unerwartet doch im Bau befunden haben, laufen gelassen werden. In bestimmten Gegenden sind schon häufig Waschbären in Fuchsbauten angetroffen worden. Allerdings ist die Baujagd auf Waschbären tierschutzrechtlich problematisch, da ein hohes Verletzungsrisiko für die Hunde besteht.

Vom generellen Baujagdverbot auf Füchse und Dachse gibt es Ausnahmen. Nach § 19 Abs. 2 Landesjagdgesetz kann die Untere Jagd­behörde das Baujagdverbot im Interesse der Volksgesundheit oder zum Schutz der Tierwelt zeitweise einschränken. Diese Möglichkeit bezieht sich auf „Einzelfälle“, also auf einen lokalen Bereich, etwa einen bestimmten Jagdbezirk. Eine diesbezügliche Ausnahmegenehmigung kommt beispielsweise dann in Betracht, wenn durch die örtliche Fuchspopulation die Übertragung von Tierseuchen zu befürchten ist. In solchen Fällen kann auf Antrag eines Revierinhabers oder auch von Amts wegen von der Unteren Jagdbehörde eine Einschränkung des Baujagdverbotes für Natur- und Kunstbaue zeitweise verfügt werden.

Im vorliegenden Fall wäre somit für das Jagdgebiet eine Ausnahmegenehmigung bei der Unteren Jagdbehörde einzuholen. Hierbei sollte insbesondere auf die Verbreitung der Staupe in dem be­treffenden Gebiet hingewiesen werden.