Bei der Optimierung des Vermahlungsgrades mehlförmigen Futters sind zwei Aspekte zu bedenken. Das Getreide muss fein genug vermahlen werden, um eine gute Futternährstoffverwertung zu erreichen, aber keinesfalls zu fein, weil dann das Risiko von Magenwandreizungen steigt. Hier ist beim Schwein vornehmlich der Mageneingangsbereich zu betrachten, weil hier keine Schleimschutzschichten vorhanden sind und die Magenwand vom sauren Mageninhalt besonders leicht in seiner Struktur und Funktion beeinträchtigt werden kann. In der Folge kann es zu Magenwandreizungen bis hin zu Magengeschwüren mit blutigem Durchfall kommen.
So weit muss es aber nicht kommen. Außerdem zeigen praktische Erfahrungen und Versuchsergebnisse, dass mit ganz feinem Futter nicht automatisch Bestleistungen in stressfreier Umwelt erreicht werden. Vielmehr lassen sich heute auch mit etwas gröberem Futter gute Leistungen erreichen. Die Landwirtschaftskammer hat in ihrem neuen Rechenmeister für die Schweinefütterung eine überarbeitete vorläufige Empfehlung zum Vermahlungsgrad aufgenommen (siehe Übersicht). Aufgrund hoher Anteile feiner Partikel zum Beispiel aus Milchprodukten in Ferkelfuttern gibt es für diese keine Empfehlung. Allerdings sollte in diesen Futtern ab 8 kg Lebendgewicht der Ferkel der Feinanteil (<0,5 mm) nicht über 50 % liegen.
Sie sollten die Zielgrößen alljährlich einmal mit einer geeichten systematisch arbeitenden Siebturmanalyse bei einer LUFA überprüfen lassen. Zudem sollte einmal wöchentlich eine Sichtkontrolle des Mahlgutes erfolgen.
Aufgrund der unterschiedlichen Mühlentechniken können wir Ihnen nicht den erforderlichen Lochdurchmesser der Mahlsiebe für Ihre Mühle nennen. Dieser hängt von Bauweise und weiteren Funktionen Ihrer Mühle ab und sollte zunächst beim Hersteller erfragt werden.