Wochenblatt-Leserin Maria G. in V. fragt: Mein Mäster will Ferkel, die mehr als 30 kg wiegen, da er dann bei den Vieheinheiten günstiger fährt. Doch seit die Futterkosten so rasant gestiegen sind, zahle ich bei schwereren Ferkeln drauf. Der Zuschlag beträgt 1 €/kg im Bereich 25 bis 30 kg, darüber 0,75 €/kg. Wie viel kann ich bei aktuellen Futterkosten und einem Durchschnittsgewicht von 31,5 kg verlangen?
Dr. Jochen Krieg, Fütterungsspezialist der Landwirschaftskammer NRW, gibt Auskunft: Die Futterkosten unterliegen zurzeit sehr starken Schwankungen. Je nachdem ob Sie Selbstmischer sind, wie hoch der Anteil an eigenem Getreide ist oder ob Sie fertiges Mischfutter beziehen, sind die Auswirkungen der Mehrkosten verschieden. Eine feste Zahl kann ich Ihnen daher ohne genaue Kenntnis der Ration und dem Anteil an eigenen Futtermitteln nicht nennen. Daher lege ich die Preise aus dem Marktteil des Wochenblatts in der Rubrik „Schweinefütterung“ zugrunde.
Futterverbrauch 3 kg pro 1,5 kg Mehrzuwachs
Industriell hergestelltes Ferkelaufzuchtfutter ab 15 kg kostet demnach zurzeit rund 54,20 €/dt. Für den Mehrzuwachs von 1,5 kg oberhalb von 30 kg Lebendmasse verbrauchen die Ferkel etwa 3 kg Ferkelaufzuchtfutter, sodass Kosten von etwa 1,60 bis 1,70 € entstehen. Für zugekauftes Getreide würde es eher teurer, bei eigenem Getreide günstiger werden. Hier ist dann die Ration ausschlaggebend.
Kompromiss finden
Die Gewichtszuschläge würden in diesem Fall also die Mehrkosten demnach nicht decken. Allerdings haben Mäster es aktuell ebenfalls nicht einfach. Die Zusammenarbeit mit einem Mäster, die möglicherweise schon jahrelang besteht, sollte nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden. Optimal wäre ein für beide Seiten auszuhaltender Kompromiss.
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(Folge 17-2022)