Schlitze zu breit?

Die Tierschutznutztierhaltungsverordnung gibt für alle Schweine­ställe ab dem 1. Januar 2013 Schlitzweiten von 18 mm für Mastschweine und Zuchtläufer sowie 20 mm für Sauen und Jung­sauen vor. In der Verordnung werden diese Schlitzweiten als Maximalwerte gefordert. Damit gibt es bei Schweinen keine Toleranz nach oben, wie sie zum Beispiel bei den Schlitzweiten für Kälber vorgesehen ist (±3 mm).
Andererseits legt die DIN EN 12737 die Anforderungen für Betonfertigelemente für die Tierhaltung fest. Danach sind bei der Herstellung von Betonspaltenböden Fertigungstoleranzen von ±3 mm erlaubt. Rein rechtlich ist es daher dem Hersteller nicht anzulasten, wenn er einen nach DIN bestellten Boden mit 17 mm Schlitzweite mit einer tatsächlichen Schlitzweite von 20 mm ausliefert. Der Tierhalter darf allerdings auf diesem Boden keine Mastschweine aufstallen. Deshalb sollte der Landwirt bei der Bestellung des Spaltenbodens ausdrücklich darauf hinweisen, dass ein Boden bestellt und geliefert wird, der den Bestimmungen der Tierschutznutztierhaltungsverordnung entspricht (auf dem Bestellschein schriftlich vermerken). Anschließend sollte der Landwirt bei der Lieferung stichprobenartig die Maßhaltigkeit überprüfen und gegebenenfalls die Annahme verweigern.
Hierbei muss aber nicht nur auf zu weite Schlitze geachtet werden (wegen der Tierschutznutztierhaltungsverordnung), sondern auch auf eventuelle zu enge Schlitzweiten. Denn ein Boden, der statt der gewünschten 17 mm nur eine Schlitz­weite von 14 mm aufweist, erfüllt zwar die rechtlichen Anforderungen, aber wirkliche Freude an diesem Boden kommt aufgrund der höheren Verschmutzung (schlechterer Kotdurchtritt) nicht auf.