Von Schweinen wird Maissilage als kleine Zusatzfuttergabe gerne gefressen. Sie kann zu einer Verbesserung der Darmgesundheit beitragen. Erklären lässt sich die vorteilhafte Wirkung der Maissilage unter anderem mit ihrer Lieferung von schwerer verdaulichen Kohlenhydraten bzw. Faserstoffen, die im hinteren Teil des Verdauungstraktes eine gute Nahrungsgrundlage für die erwünschten Lakto- und Bifidobakterien darstellen.
Außerdem ist der durch die Milchsäurevergärung herabgesetzte pH-Wert der Maissilage von Vorteil bei der Mageneinsäuerung, während die Faserbestandteile in der Silage die Mageninhaltsschichtung stabilisieren helfen.
Aus Gründen der Verdauungsförderung ist etwas Maissilage in der Ration von Vorteil. Der Hauptaspekt der Fütterung, die bedarfsgerechte Nährstoffversorgung der Schweine, darf aber nicht vernachlässigt werden. Aufgrund der reichlichen Rohfaserlieferung sollte Maissilage deshalb mit höchstens 4 bis 5 % der Trockenmasse in der Ration eingesetzt werden, sonst sinkt die Energiekonzentration zu stark. Nachfolgend schlagen wir eine Mischung vor, bei der wenig Gerste zur Lieferung von Rohfaser eingesetzt wird.
- ab 30 kg Lebendmasse (LM): 13 MJ ME/kg bei 88 % Trockenmasse und 0,82 g Lysin je MJ ME: 20 % Gerste, 43 % Triticale, 20,5 % Sojaextraktionsschrot, 2,5 % Mineralfutter (22 % Calcium, 2 % Phosphor, 8 % Lysin, 2 % Threonin), 2 % Pflanzenöl, 12 % Maissilage.
- ab 70 kg Lebendmasse (LM): 13 MJ ME/kg bei 88 % Trockenmasse und 0,66 g Lysin je MJ ME: 20 % Gerste, 48 % Triticale, 14 % Sojaextraktionsschrot, 2 % Mineralfutter (siehe oben), 2 % Pflanzenöl, 14 % Maissilage.
Der Einsatz von Maissilage birgt aus technischer Sicht allerdings gewisse Schwierigkeiten, weil zum Beispiel die größeren Bestandteile der Maissilage dazu führen können, dass die Ventile der Flüssigfutter-anlage nicht immer ganz schließen. Daneben ist zu berücksichtigen, dass ein zusätzlicher Zeitbedarf für das Transportieren und die Verfütterung einzukalkulieren ist. Je nach betrieblicher Situation sind für den Silageeinsatz im Schnitt sicherlich 15 bis 30 Minuten je verkauftem Mastschwein an Arbeitszeit zusätzlich zu kalkulieren.