Altbrot – oder besser gesagt Brotreste – werden von Schweinen gerne gefressen. Die wohl wichtigste Voraussetzung für einen unbedenklichen Einsatz ist dabei eine gute Futterhygiene und ein einwandfreier Zustand des Brotes. Die Lagerdauer auf dem Betrieb sollte zwei Wochen nicht überschreiten. Aus futtermittelrechtlicher Sicht sollten Betriebe, die Brotreste abgeben, eine Erlaubnis für das Inverkehrbringen besitzen.
Bei der Verfütterung an Ihre Schweine sollten einige Besonderheiten der Brotreste berücksichtigt werden, um eine bedarfsgerechte Tagesration zu erstellen. Im Vergleich mit anderen Komponenten für die Schweinefütterung zeichnet sich Brot durch einen hohen Gehalt an Stärke (meistens über 55 %) aus.
Der Rohfaser- und Rohproteingehalt ist dagegen eher gering, was vor allem durch die Relation der zuerst in der Schweinefütterung limitierend wirkenden Aminosäure Lysin zur Energie verdeutlicht wird. Die Relation beträgt 0,22 g Lysin je 1 Megajoule umsetzbare Energie (MJ ME) bei Brot mit 63 % Trockensubstanz. In Futtermischungen sind aber Relationen von 0,60 bis 0,85 g Lysin je 1 MJ ME anzustreben.
Wer Brot füttert, muss also gezielt Eiweißfuttermittel ergänzen, um das Defizit an Lysin bzw. weiterer Aminosäuren zu decken. Hierfür eignet sich zum Beispiel Sojaextraktionsschrot. Weiterhin sollte durch rohfaserliefernde Komponenten das Faserdefizit der Brotmischung ausgeglichen werden. Neben Gerste, die mit 5 % Rohfaseranteil sehr gut geeignet ist, können auch Weizenkleien mit rund 12 % Rohfaser gut genutzt werden. In der fertigen Mischung sollten mindestens 3,5 % Rohfaser bei Masttieren, 5 % bei säugenden Sauen und 7 % bei tragenden Sauen enthalten sein.
Die Verfütterung der Brotreste sollten Sie am besten getrennt zu einer Grundmischung aus Getreide, Kleie, Sojaextraktionsschrot und Mineralfutter vornehmen. Die Grundmischung kann zum Beispiel bestehen aus:
- 32 % Gerste,
- 24 % Weizen,
- 10 % Weizenkleie,
- 30 % Sojaextraktionsschrot (43 % Rohprotein) und
- 4 % Mineralfutter.
Das Mineralfutter sollte 24 % Calcium, 3 % Phosphor, 6 % Lysin sowie 2 % Threonin enthalten, aber kein zusätzliches Natrium.
Zu Beginn der Mast ab 30 kg Lebendmasse der Tiere sollten Sie zu 1 kg dieser Mischung jeweils 0,5 kg Brot als Tagesration ergänzen.
Bis zu einem Lebendgewicht von 80 kg sollten Sie dann kontinuierlich die Futtergaben auf 1,6 kg Grundmischung plus 1,6 kg Brot steigern.
Auf diese Weise erhalten die Tiere sowohl bei 30 kg als auch bei 80 kg Lebendmasse eine bedarfsgerechte Nähr-, Mineral- und Wirkstoffversorgung für Tageszunahmen von rund 800 g im Mittel der Mast.