Schweinegülle oder Hähnchenmist auf Schafweide?

Der Kupfergehalt in Grasprodukten liegt auf Basis vieler Untersuchungen bei etwa 6 bis 8 mg/kg Trockenmasse. Es gibt wie so oft aber große einzelbetriebliche Schwankungen, die auf Boden- und Düngungseinflüsse sowie auf die botanische Zusammensetzung des Grasaufwuchses zurückgeführt werden können. Eine deutliche Erhöhung der Kupfergehalte im Grasaufwuchs nach Düngung mit Geflügelmist ist bisher nicht beschrieben worden.

Bezüglich der Futterhygiene ist bei Düngung mit Geflügelmist ein höheres Risiko für Salmonellosen nicht auszuschließen. Gleichzeitig muss aber auch eine mögliche Infektion mit Clostridien bedacht werden. Aus diesem Grund wird angeraten, nach einer Düngung mit Geflügelmist zunächst eine Schnittnutzung auf den Grünlandflächen vorzunehmen. Durch Silierung und entsprechender Lagerung nimmt die mikrobiologische Belastung ab.

Von mit Schweinegülle gedüngtem Grünland geht keine direkte Gefahr für Schafe aus, solange eine ausreichende Wartezeit mit Niederschlägen zwischen Ausbringung und nachfolgender Nutzung eingehalten wird, sodass die Gülle von den Gräsern abgewaschen und in den Boden eingeleitet ist.

Dass Schweinegülle eine Infektionsquelle für Schafe darstellt, ist bisher nicht bekannt.

Erfahrungsgemäß fressen Schafe aber erst sechs Wochen nach der Ausbringung auf der Fläche, da die frische Gülle eine geschmackliche Beeinträchtigung der Kulturpflanzen nach sich zieht.