Schafe: Heu durch Stroh ersetzen?

Es ist tatsächlich möglich, in bestimmten Futterrationen für Schafe den Einsatz von Heu – was die Tiere deutlich lieber fressen – durch Stroh zu kompensieren, gute Qualitäten vorausgesetzt.

Je nach Leistungsstadium, zum Beispiel tragend, säugend, Mast, gilt es jedoch zuvor die Ration durchzurechnen, um auf ­Nummer sicher zu gehen. Man kommt dann schnell zu der Erkenntnis, dass die Bedarfsdeckung mit den angegebenen Rations­komponenten bei Fleischschafen wie Ihren Tieren nur sehr begrenzt möglich ist.

Bei dem Leistungsstadium „hochtragend mit einem Lamm“ ist die Obergrenze bereits erreicht, für die Leistungsstadien „hochtragend mit zwei Lämmern“ und „Laktation“ ist eine bedarfsgerechte Ration mit den aufgeführten Komponenten nicht möglich.

So würde die tägliche Futterration für ein Mutterschaf mit 90 kg Gewicht und hochtragend mit einem Lamm folgendermaßen aussehen: 1,10 kg Gerstenstroh, 400 g Hafer, 300 g Triticale, 200 g Sojaextraktionsschrot. Zusätzlich müssten 20 bis 30 g eines handelsüblichen Mineral­futters für Schafe verabreicht werden, um ein optimales Calcium-Phosphor-Verhältnis von etwa 2 : 1 zu gewährleisten.

Den Getreideanteil bietet man am besten in gequetschter Form an. Die Nährstoffgehalte der Rations­komponenten sind den DLG-Futter­werttabellen entnommen und können von Betrieb zu Betrieb schwanken.
Bei individuellen Fragen zur Schaffütterung und -haltung sowie der individuellen Futterrations­berechnung erhalten Sie fachlichen Rat bei der Organisation der Schafhaltung in Nordrhein-Westfalen, die Sie im Internet unter www.schafzucht-nrw.de finden.