Gelbsenf (Sinapis alba) wird vorzugsweise als Gründüngung genutzt und weniger als Futterpflanze. Doch nach einigen Tagen Gewöhnungsphase fressen Schafe die frohwüchsige und bodenlockernde Zwischenfrucht recht gerne – insbesondere wenn die Tiere im September ihre rohfaserstarke Sommerweide verlassen.
Auf gut gedüngten Flächen und durch die Herbstfeuchte kann sich der Senf vor der Blüte sehr mastig, also rohfaserarm, wasserreich und blähend, entwickeln und bei Schafen zu Tympanie, einer akuten Ausdehnung des Pansens durch Gase, führen. Eine Tympanie führt zum Erstickungstod.
In diesem Vegetationsstadium sollten die Schafe in kleineren Portionsweiden die Fläche abweiden. Dadurch sind sie gezwungen, auch die rohfaserreicheren Stiele zu fressen. Das führt zu vermehrtem Wiederkäuen und die Gase werden abgerülpst.
Nach der Blüte wird der Kreuzblütler ungern gefressen, da die Pflanze scharf schmeckende Senföle ausbildet. Ab November kann auf frostfeste Winterkulturen, etwa Kleegrasmischungen, ausgewichen werden, die für die
nun zumeist in die Hochträchtigkeit übergehenden Mutterschafe einen wesentlich höheren Futterwert haben.