Bei Hühnern können wir Ihnen zustimmen. Obstessig weist eine Säurekonzentration zwischen 5 und 7 % auf und hat eine positive Wirkung auf den Darm. Obstessig verschiebt das Darmmilieu ins Saure. Nach Sächsischem Geflügelgesundheitsdienst wird Obstessig bei Dysbakteriose und Verlustanstieg durch E.-coli-Keimen empfohlen. Die Wirkung gegen Würmer ist bisher nicht bekannt. Bei einer Dosierung von 150 ml auf 4 l Wasser hat der Züchter 2,6 ml reine Säure. Das ist hoch, kann vielleicht aber Einfluss auf die Vermeidung der Entwicklung der Parasiten im Darm haben.
Zu den Milben: Der Apfelessig hat vielleicht eine ähnliche Wirkung wie die Futterzusätze Milbaron oder Leptypur von Agrel. Diese verändern den „Geschmack“ der Hühner, sodass die Milben das Huhn nicht mehr als Beutetier erkennen. Die Mittel töten aber die Milben nicht ab, sodass die Milben, wenn man sie nicht bekämpft, irgendwann doch wieder die Hühner befallen. Eine gute Hygiene und gleichzeitige Milbenbekämpfung sollte erfolgen, wenn auch der Apfelessig beim Huhn gute Wirkungen zeigt.
Den Einsatz von Apfelessig beim Schaf können wir nicht empfehlen. Er dürfte sogar für die Tiere schlecht sein. Im Gegensatz zum Huhn haben wir es mit kleinen Wiederkäuern zu tun. Deren Verdauungstrakt ist völlig anders. Eine bedeutende Rolle spielt der mehrhöhlige Wiederkäuermagen und der sich ebenfalls unterscheidende Darm mit seinen Anhangdrüsen. Besonders nachteilig würde sich die Apfelessiglösung auf die Pansenmikroben auswirken und hier die Eiweißsynthese stören und weitere Verdauungsvorgänge. Es wäre sogar denkbar, dass die Schafe nicht mehr genügend Wasser aufnehmen. Der Geschmackssinn bei Hühnern ist anders, weshalb sie das Wasser aufnehmen.
Gegen die Blauzungenkrankheit hilft nur eine Blauzungenimpfung. Sie bietet den Schafen lange Schutz.
Sieben Lämmer von vier Mutterschafen sind ein sehr gutes Ergebnis, da bei der Rasse Texel die Lämmerzahl an sich nicht so hoch ist. Den Wurmbefall müssen Sie kontrollieren und gegebenenfalls auch eine Behandlung durchführen. Sehr gut wirkt sich schon vorbeugend eine Unterteilung des Grünlandes in mehrere Koppeln aus. Auch kann man mit Netzen eine Portionierung vornehmen, mit der eine kurze Fresszeit und lange Ruhezeit auf der Fläche erzielt werden. So wird der Parasitendruck stark gemindert. Wenn in einem Gebiet viele Stechmücken oder Gnitzen auftreten, sprechen Sie mit dem Tierarzt. Dieser kann Ihnen ein Mittel zum Begießen oder Besprühen empfehlen, eventuell auch Ohrmarken, die gegen diese wirken.
(Folge 33-2019)