Zuchtbullen zwei Jahre ausleihen?

Sie sollten alle wichtigen Punkte beim Ausleihen des Zuchtbullen tatsächlich in einem schriftlichen Vertrag festhalten. Darin sollten die Vertragspartner eindeutig benannt, der Vertragsgegenstand beschrieben und die Laufzeit aufgeführt werden. Ebenso sind die Leistungen der Vertragspartner aufzuführen, wie Unterbringung, Pflege, Fütterung des Tieres usw. auf der einen Seite und die züchterische Nutzung auf der anderen Seite.

Auch wenn Sie davon ausgehen, dass sich Leistungen und Kosten gegenseitig aufheben, sollten Sie dies im Vertrag festhalten. Die jeweilige An- und Abmeldung des Tieres in der HIT-Datenbank ist zu berücksichtigen, ebenso ein gleicher Impf- und Gesundheitsstatus der Herden beider Vertragspartner. Der Abschluss einer privaten Tierversicherung, deren Leistungen über die der Tierseuchenkasse und der Betriebshaftpflichtversicherung hinausgehen, lohnt sich nur bei sehr wertvollen Tieren.

Sie sollten vorab ebenfalls klären, wie Sie mit Unvorhergesehenem, also zum Beispiel einer möglichen Zuchtuntauglichkeit, Erkrankung oder gar dem Ableben des Tieres, umgehen wollen. Wer trägt das Risiko, wenn sich der Bulle zum Beispiel im Stall oder beim Decken verletzt und als Schlachtvieh verkauft werden muss?

Eine Alternative zum Leihgeschäft wäre der ­Eigentumsübergang, also Kauf und Verkauf des Tieres, bei dem der jeweilige Halter den Nutzen und das Risiko, aber auch die Verantwortung für die tierartgerechte Haltung übernimmt.

(Folge 16-2021)