Die Mehrzahl der Innenparasiten ist streng wirtsspezifisch, sodass wechselseitige Infektionen zwischen Rindern und Pferden sowohl mit Magen-Darm-Nematoden als auch Infektionen von Pferden mit dem Lungenwurm der Rinder (Dictyocaulus viviparus) ausgeschlossen werden können. Der gelegentlich bei Pferden diagnostizierte Lungenwurmbefall (Dictyocaulus arnfieldi) lässt sich meist auf einen gemeinsamen Weidegang von Pferden mit Eseln zurückführen; an diese Equidenart ist letztgenannte Lungenwurmspezies besonders gut angepasst.
Eine Ausnahme bei den wechselseitigen Übertragungen Rind/Pferd bildet die Infektion mit dem Großen Leberegel, der sowohl bei Rindern als auch bei Pferden vorkommt. Die Infektion verläuft in der Regel bei beiden Tierarten zunächst subklinisch, bei starkem Befall sind Blutarmut, Gewichtsverlust, Kehlgangsödeme, Apathie, eine starke Wasseransammlung in der Bauchhöhle infolge der Leberschädigung und Aborte zu beobachten. Die Übertragung ist immer an das Vorhandensein eines geeigneten Biotops für die als Zwischenwirt fungierende Zwergschlammschnecke, das heißt an ganzjährig wasserführende Gräben oder Teiche gebunden. Ein Leberegelbefall bei Pferden ist sehr selten und wurde in den vergangenen Jahrzehnten in dem Labor der Landwirtschaftskammer nur einmal diagnostiziert.