Aus der Beobachtung, dass Rinder offenbar mit Hochgenuss den Rasenschnitt verzehren, sollte nicht geschlossen werden, dass dieser wirklich zuträglich für die Tiere ist. Beim Rasenschnitt handelt es sich in der Regel um sehr junges Grünfutter, was durch einen hohen Protein- und sehr niedrigen Rohfasergehalt gekennzeichnet ist. Durch die saugende Wirkung der Mähwerkzeuge des Rasenmähers kann der Rasenschnitt zudem stärker verschmutzt sein, was dann in höheren Aschegehalten zum Ausdruck kommt.
Wegen der fehlenden Strukturwirkung des Rasenschnitts im Pansen der Rinder besteht bei Aufnahme größerer Mengen in kurzer Zeit die Gefahr, dass sich eine Pansenazidose entwickelt, wenn keine weiteren strukturreichen Futtermittel angeboten werden.
Zudem stellt sich die Frage nach der Haftung, wenn wirklich einmal ein Tier auf der betreffenden Weidefläche verendet. Aus diesen Gründen sollten Sie zukünftig den Rasenschnitt nicht mehr an die Rinder verfüttern.