Wochenblatt-Leser Bernd B. fragt: Wie sind die Preise für Pensionsfärsen? Faktoren wie Alter der Kälber (Tränkephase), Kostenübernahme für Tierarzt, Klauenpfleger, Besamung und Kraftfutter spielen eine Rolle.
Josef Assheuer, Referent für Rindviehhaltung und Futterbau, LWK NRW, antwortet: Die Preise für Pensionsfärsen hängen von vielen Faktoren ab. So ergeben sich je nach Fütterung, Haltungsabschnitt, Aufzuchtintensität und der Bestandsgröße sehr unterschiedliche Kosten in der Färsenaufzucht. Da von Ihnen keine genaueren Angaben gemacht wurden, unterstellen wir eine Übernahme der Kälber im Alter von vier Wochen und eine Abgabe der Färsen etwa vier Wochen vor dem errechneten Kalbetermin, also im Alter von rund 24 Monaten. Hieraus errechnen sich 690 Aufzuchttage je Färse.
Die Kosten für Grund- und Kraftfutter können über alle Altersklassen hinweg mit durchschnittlich 1,70 bis 1,90 €/Tier und Tag veranschlagt werden. Auch bei günstigen Altbaulösungen entstehen Kosten für die Unterbringung in Höhe von 0,30 bis 0,35 €/Tier und Tag. Vor allem die Kosten der Arbeitserledigung werden durch Degressionseffekte in größeren Beständen beeinflusst. Diese Position können Sie mit etwa 0,40 € und die sonstigen Kosten mit weiteren 0,10 €/Tier und Tag kalkulieren. In der Summe ergeben sich somit Aufzuchtkosten von 2,50 bis 2,75 €/Tier und Tag bzw. 1.725 bis 1.900 € je Färse. Alle Beträge sind inklusive Mehrwertsteuer.
Regional unterschiedlich
Ob Milcherzeuger tatsächlich bereit sind, diese Preise zu bezahlen, hängt auch von der alternativen Verwertung der frei werdenden Kapazitäten ab. Sie sollten sich auf Nachverhandlungen und nicht immer kostendeckende Preise einstellen. Darüber hinaus wird es regionale und einzelbetriebliche Unterschiede in der Zahlungsbereitschaft und -fähigkeit von Milcherzeugern geben.
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(Folge 51-2022)