Wochenblatt-Leser Klaus B. in G. hält mehrere Pferde. Nun hat er das Tränkewasser im Stall untersuchen lassen. Die Eisen- (5 mg) und Mangangehalte sind zu hoch. Ist eine Überversorgung schädlich für Pferde? Wie macht sich eine Eisenvergiftung bei den Tieren bemerkbar? Was kann er dagegen tun?
Dr. Tobias Niebuhr, Pferdeklinik Nindorf, antwortet: Manganintoxikationen sind bei Pferden nicht beschrieben. Hingegen treten sehr selten nach oraler Überversorgung Eisenintoxikationen auf. Während ein zu geringer Gehalt von roten Blutkörperchen (Anämie) bei Eisenmangel auftreten kann, ist dieses Symptom bei einer Überversorgung nicht beschrieben.
Klassische Symptome einer Eisenvergiftung gibt es nicht, sie sind eher unspezifisch. Mögliche Symptome sind unter anderem ein gestörtes bzw. reduziertes Allgemeinbefinden, gelbe Schleimhäute (Ikterus), erhöhte Leberwerte und Orientierungslosigkeit. Vergleichbare Symptome können jedoch auch durch andere Erkrankungen wie etwa eine Mykotoxinvergiftung verursacht werden.
Gefährlich für Fohlen
Daher ist eine sorgfältige tierärztliche Untersuchung der Einzeltiere mit Auffälligkeiten und gegebenenfalls eine Ausschlussdiagnostik bzw. Diagnostik empfehlenswert. Eine erste Möglichkeit ist, den Eisenwert im Serum zu überprüfen. Besondere Vorsicht sollte bei Fohlen geboten sein, da diese möglicherweise deutlich empfänglicher für eine Eisenvergiftung sind als erwachsene Pferde.
Tierarzt hinzuziehen
Die Therapie bei chronischen Eisenvergiftungen erfolgt durch Behandlung der Krankheitsanzeichen (Symptome). Ein klassisches Gegenmittel steht nicht zur Verfügung. Priorität haben daher ein optimales Management mit hochwertigem Rau- und Kraftfutter sowie das Angebot von Tränkewasser in ausreichender Qualität. Eine gute Möglichkeit ist, die Futtermittel- und Wasserversorgung durch einen auf Tierernährung spezialisierten Tierarzt überprüfen zu lassen, um dann eine optimale Rationsgestaltung kalkulieren zu können.
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(Folge 37-2023)