Wie ermittele ich den Ballonfahrer?

Grundsätzlich dürfen Luftfahrzeuge nach dem Luftverkehrsgesetz (§ 25 Abs. 1) außerhalb der für sie genehmigten Flugplätze nur starten und landen, wenn der Grundstückseigentümer zustimmt und die Luftfahrtbehörde eine Erlaubnis erteilt hat. Eine Ausnahme gilt, wenn der Ort der Landung infolge der Eigenschaften des Luftfahrzeugs nicht vorausbestimmbar ist oder die Landung aus Gründen der Sicherheit oder zur Hilfeleistung bei einer Gefahr für Leib oder Leben erforderlich ist.

Der erste Fall trifft bei Heißluftballonen zu. Hier jedoch ist die Besatzung des Ballons verpflichtet, dem Grundstückseigentümer über Namen und Wohnsitz des Halters, des Luftfahrzeugführers sowie des Versicherers Auskunft zu geben. Hat der Ballonlenker diese Auskünfte erteilt, darf der Grundstückseigentümer den Abflug oder den Abtransport des gelandeten Luftfahrzeugs nicht verhindern.

Ferner kann der Grundstückseigentümer oder der Pächter der Fläche nach § 25 Abs. 3 Luftverkehrsgesetz Schadenersatz fordern, der durch den Start oder die Landung des Ballons entstanden ist.

In Ihrem Fall hat der Ballonführer offenbar gegen das Luftverkehrsgesetz verstoßen, denn der Ballon ist zweimal auf Ihren Flächen gelandet und dann weitergeflogen. Gut möglich, dass es sich um einen Übungsflug gehandelt hat.

Wir wissen nicht, ob ein Aufwuchsschaden auf Ihrer Weide entstanden ist. Falls ja, sollten Sie den Ballonführer über die Luftverkehrsbehörde ermitteln. In NRW sind die Bezirksregierungen Münster und Düsseldorf zuständig. Auf jedem Heißluftballon ist eine Nummer aufgedruckt. Über diese Nummer, die Sie vielleicht aufgeschrieben haben, müssten Sie Name und Anschrift des Ballonführers herausbekommen.

Unabhängig davon müsste Ihnen auch die Luftfahrtbehörde weiterhelfen können. Alle Ballonflüge sind anzumelden. Wenn Sie der Behörde mitteilen, wann der Ballon über Ihren Hof geflogen ist, müsste die Behörde den Ballonführer ermitteln können.

Weigert sich ein Luftfahrzeugführer, die erforderlichen Auskünfte zu erteilen, liegt eine Ordnungswidrigkeit vor. Sie kann mit einer Geldbuße bis zu 10.000 € geahndet werden.