Bei dem auf dem Foto abgebildeten Pflanze handelt es sich vermutlich um den Wiesenpippau. Diese zweijährige Pflanze zählt zu der großen Familie der Korbblütler. Die Bodenblätter sind häufig unregelmäßig, grob gezähnt und rosettenartig angeordnet. Der Blattrand und die Mittelrippe auf der Blattunterseite sind oft kurzborstig behaart. Die Pflanze kann bis zu 100 cm groß werden. Im oberen Bereich ist der aufrechte Stängel verzweigt. In der Zeit von Mai bis Juli blühen die gelb und lanzettartigen Zungenblüten. Die Blütenkörbchen haben einen Durchmesser von 2,5 bis 3,5 cm.
Bei geringem Anteil und im jungen Zustand wird der Pippau gerne gefressen. Später verholzt der Stängel rasch, und von Blühbeginn an wird er auf der Wiese nicht mehr gefressen. Bei der Heuwerbung entstehen große Brökelverluste an der Pflanze und nur der verholzte Stängel bleibt übrig. Das „belastete“ Heu kann als Einstreu genutzt werden.
Pippau ist trittempfindlich und man findet ihn in der Regel nur in Mähwiesen. Die zweijährige Pflanze ist auf eine regelmäßige Versamung angewiesen. Durch die Vermeidung des Aussamens durch einen frühen Schnitt, ein Abmulchen oder eine im Frühjahr früh beginnende Beweidung wird die Pflanze langsam zurückgedrängt. Narbenlücken müssen durch eine Nachsaat und eine ausreichende Düngung geschlossen werden. So gewinnen die Gräser zunehmend an Konkurrenzkraft und drängen den Pippau zurück. Eine chemische Bekämpfung ist meist nicht notwendig. Sie wäre falls nötig mit zum Beispiel 1,5 l/ha bis 2 l/ha U 46 M-fluid möglich nach dem letzten Schnitt, wenn die Pflanzen neu ausgetrieben sind und ausreichend Blattmasse gebildet haben. Beim Anwendungstermin sollte es mindestens 12 °C warm sein und möglichst eine wüchsige Witterung vorherrschen.
(Folge 38-2020)