Bei Biertreber handelt es sich um die bei der Bierherstellung anfallenden Rückstände des Braumalzes. Es handelt sich um ein eiweißreiches Futter, das bei Pferden durchaus Verwendung finden kann. Frisch sollte Biertreber nur direkt nach der Produktion gefüttert werden, was aus logistischen Gründen aber in den seltensten Fällen realisierbar ist. Die Gefahr des Verderbs ist hier am größten. Besonders die Vermehrung von Hefen auf frischem Treber erhöht das Risiko von Gaskoliken. Bei siliertem Treber sollte aus demselben Grund der Futterhygiene große Beachtung geschenkt werden. Bis zu 3 kg frischer Treber sind für ein 600 kg schweres Pferd noch empfehlenswert. Besonders in der Stutenfütterung kann Biertreber eingesetzt werden (höchstens 0,5 kg/100 kg Körpermasse bei 24 % Trockensubstanz). Getrocknet ist Biertreber ein geeignetes und schmackhaftes Zusatzprodukt in Kraftfuttermitteln.
Bei Apfeltrester handelt es sich um die Pressrückstände, die bei der Herstellung von Apfelsaft anfallen. Es ist ein pektinhaltiges Futtermittel (eiweißarm, rohfaserreich), wobei die Futterhygiene ebenfalls den begrenzenden Faktor in der Verwendbarkeit darstellt. In Ergänzungsfuttermitteln kommt Apfeltrester regelmäßig in getrockneter Form vor. Frischer Apfeltrester sollte, wie auch bei der Verwendung von Treber, nur direkt nach der Produktion gefüttert werden, um einen vermehrten Hefebesatz zu vermeiden. Tägliche Einsatzmengen bei Pferden von 1 bis 2 kg Apfeltrester/100 kg Körpermasse sind möglich.
Interessant könnte in den nächsten Jahren bei anhaltender Trockenheit neben Luzerneheu auch Luzernesilage werden. Luzerne ist aufgrund ihres tiefreichenden Wurzelwerks trockenheitsresistenter als andere Kulturpflanzen und bietet als eiweißreiches Futtermittel eine Raufutterquelle für Stuten, wachsende Pferde, aber auch Sportpferde.
Begrenzende Faktoren bei der Verfütterung von Luzernesilage können neben der möglichen Entstehung von Kotwasser auch sogenannte antinutritive Faktoren wie Phytoöstrogene sein, die die Fruchtbarkeit beeinflussen können.
(Folge 42-2019)