Spülung nach Besamung?

In der Regel wird vor der Besamung einer Stute die gynäkologische Gesundheit der Stute mittels rektaler Untersuchung, Ultraschall und einer sogenannten Tupferprobe festgestellt. Tupferproben aus dem Uteruslumen (Gebärmutter) und der Zervix (Gebärmutterhals) werden unter Verwendung eines Vaginalspekulums entnommen und anschließend bakteriologisch und mykologisch (auf Bakterien und Pilze) untersucht. So soll ausgeschlossen werden, dass der Genitaltrakt mit pathogenen Keimen besiedelt ist, was wiederum eine Behandlung erfordern würde.

Stellt sich bei einer Tupferprobe eine Besiedlung mit Keimen he­raus, so wird in der Regel eine Therapie aus Uterusspülung und gegebenenfalls auch systemischer Antibiotikagabe durchgeführt. Ist die nach Abschluss der Therapie wiederholte Tupferprobe negativ, so ist der Genitaltrakt der Stute gesund und es kann besamt werden.

Möglich ist auch, dass eine Entzündung oder Infektion der Gebärmutterschleimhaut einer Stute erst nach der Besamung auftritt. Hier stellt die Uterusspülung eine gute Therapie dar, um eine Reinigung und Entleerung der meist flüssigkeitsgefüllten Gebärmutter zu erreichen. Schwere Infektionen werden zusätzlich medikamentös behandelt.

Der fragliche Fall lässt sich ohne Kenntnis der Einzelheiten und der Befunde rund um die Besamung der Stute nur schwer beurteilen. Sollte bei Ihrer Stute im Anschluss an die Besamung eine Gebärmutterentzündung entstanden sein, so war die Spülung ein wichtiges und richtiges Therapeutikum. Das Umrossen der Stute kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, von denen eine auch durchaus eine Gebärmutterentzündung sein kann.