Atemwegserkrankungen bei Pferden sind in den meisten Fällen auf virale Agentien zurückzuführen, die durch bakterielle Sekundärinfektionen verschlimmert werden und bis zu einer eitrigen Lungenentzündung führen können. Von einer Übertragung dieser Keime durch eine abgegrenzte Geflügelhaltung ist in aller Regel nicht auszugehen.
In Einzelfällen können Pferde auch unter einer sogenannten chronisch-obstruktiven Bronchitis (COB oder COPD, Dämpfigkeit) leiden. Die Ursache für diese Erkrankung ist vielfältig, die Ausprägung bzw. das Entstehen vom einzelnen Individuum abhängig. Die Erkrankung führt zu einer Verengung der kleinen Bronchien und dadurch zur Atemnot. Allergische Reaktionen auf Staub, Milben oder Federn der Hühner kommen diesbezüglich infrage, müssen aber wie oben erläutert auf Einzeltiere beschränkt bleiben und können nicht als generell krank machend für Pferde angesehen werden. Viel wichtiger als das Ausschalten aller potenziellen Agentien ist die ausreichende Bewegung der Pferde, da dies positiv auf die Reinigungsfunktion der Atemwege wirkt.
Weitere Erkrankungen wie Salmonelleninfektionen, die über Kot übertragen werden könnten, spielen in der Regel keine Rolle. Durch die Steinmauer werden direkte Übertragungen vermieden. Diesbezüglich muss auch darauf hingewiesen werden, dass durch Wildvögel (Tauben) jederzeit durch deren Kot Salmonellen übertragen werden könnten. In diesem Fall kann durch eine gute Futterhygiene die Gefahr minimiert werden.
Eine Übertragung von Milben auf Pferde geschieht nur durch direkten Kontakt. Eine Ausnahme stellt hierbei die Rote Vogelmilbe dar, die bei Mangel oder Verlust des Wirtes auch auf andere Tiere übergehen kann. Dies führt bei manchen Pferden zu Juckreiz und unter Umständen zu ekzemartigen Veränderungen der Haut. Da diese Milben sich aber im Stall befinden und nur nachts zum Blutsaugen die Hühner befallen, ist eine Übertragung auf die angrenzend gehaltenen Pferde tagsüber als gering einzuschätzen.
Zudem besteht für eine landwirtschaftlich geführte Geflügelhaltung eine gesetzliche Regelung zur Bekämpfung der Roten Vogelmilbe. Es muss auch hier angemerkt werden, dass durch Wildvögel jederzeit ein Eintrag von Milben in den Pferdestall erfolgen kann, da auch diese Träger der Vogelmilben sein können.
Fazit: Nur in Einzelfällen werden Pferde gesundheitlich durch eine Hühnerhaltung beeinträchtigt.